Die Wilden Hühner - auf Klassenfahrt

Die Wilden Hühner auf Klassenfahrt

Hühner und Pygmäen zusammen im Landschulheim an der Nordsee. Da ist Ärger vorprogrammiert. Doch dem unheimlichen Inselspuk können sie nur gemeinsam auf die Spur kommen. Und dann ist da noch Wilma, die sooo gern ein Wildes Huhn sein würde…

Eine Woche Klassenfahrt ans Meer. Spitzenmäßig finden das Sprotte und ihre drei Freundinnen - alle zusammen übrigens auch Die Wilden Hühner genannt. Nervig sind natürlich die Pygmäen: vier Jungs, die dauernd versuchen der Mädchenbande eins auszuwischen.

Und das mit so albernem "Stinkbombenjuckpulversonstwaskram". Aber das unheimliche Gelächter nachts auf dem Flur und die rätselhaften Fußspuren im Zimmer - damit haben die Pygmäen ausnahmsweise mal nichts zu tun. Stimmt es am Ende tatsächlich, was sich die Leute auf der Insel vom Geist des alten Strandräubers Jap Lornsen erzählen? Und schon sind die Wilden Hühner wieder mitten in einem Abenteuer ...

"Hier rein!", rief Sprotte und riss die Abteiltür auf. "Schnell, beeilt euch." Sie warf ihre Reisetasche auf einen Sitz, die Jacke auf den nächsten und ließ sich selbst auf den Platz am Fenster plumpsen. "Mann, hast du es wieder eilig!", stöhnte Frieda. Mit ihrem voll gepackten Rucksack blieb sie fast in der Abteiltür stecken. "Wo sind die andern?", fragte Sprotte. "Kommen gleich", antwortete Frieda und bugsierte den Rucksack ins Gepäcknetz. "Leg deine Jacke auf den leeren Sitz da", sagte Sprotte. "Und zieh den Vorhang zu. Dass hier nicht noch andere reinkommen."

Draußen auf dem Gang schoben sich ein paar Jungs aus ihrer Klasse vorbei. Fred streckte Frieda die Zunge raus, Torte und Steve schielten um die Wette. "Guck dir die Idioten an." Frieda kicherte, schnitt ihre scheußlichste Grimasse und schielte zurück. Dann zog sie den Vorhang zu. Die Jungs klopften gegen die Scheibe und drängelten ins Nachbarabteil. "Also", Frieda ließ sich wieder auf ihren Sitz fallen. "Die Pygmäen sind nebenan. Bis auf Willi. Aber der kommt wohl noch." "Na, das kann ja lustig werden", sagte Sprotte und legte die langen Beine auf den Sitz gegenüber.

Jemand schob die Abteiltür auf. Melanie, auch die Schöne Melanie genannt, steckte den Kopf durch den Vorhang. "Wie sieht's aus, ist hier noch Platz für zwei Wilde Hühner?" "Hereinspaziert", sagte Sprotte. "Ist Trude bei dir?" "Klar." Melanie schob eine riesige Reisetasche ins Abteil. "Morgen", murmelte Trude verschlafen. "Meine Güte." Sprotte half Melanie ihre Riesentasche ins Gepäcknetz zu hieven. "Was hast du denn alles mitgenommen? Deinen ganzen Schminktisch oder was?" "Haha!" Melanie setzte sich neben Frieda und strich sich die Locken aus dem Gesicht. "Klamotten natürlich. Am Meer weiß man nie, wie das Wetter wird." Sprotte zuckte die Achseln. "Hauptsache, du hast deine Kette dabei." "Na, was denkst du denn?"

Melanie polierte mit einem Taschentuch ihre Lackschuhe. Um ihren Hals baumelte ein Kettchen mit einer Hühnerfeder. Genau wie bei den drei andern, nur dass deren Federn an Lederbändern hingen. Die Feder um den Hals war das Bandenzeichen und nur ein echtes Wildes Huhn durfte sie tragen.

"Ich glaub, es geht los", sagte Trude. Mit einem Ruck setzte sich der Zug in Bewegung. Langsam fuhr er aus dem dunklen Bahnhof hinaus ins Sonnenlicht. "Genau das richtige Wetter für unsere Inselreise, was?"

Weitere Teile der »Die Wilden Hühner«-Serie