Tanz mit dem Tod

Geschrieben von Recklessfan

Vorwort

Hier kommt mal eine Geschichte ohne Moral, wie meine anderen, diese ist eher gruselig. Hoffe sie gefällt euch. LG Annelie (Recklessfan)

Vor Freude sprang Pam in ihrem Zimmer auf und ab. Ich hab mein Abitur geschafft! Ich hab mein Abitur geschafft! Sie hatte ihre Lieblings CD herein gelegt und sang laut mit. Bis ihr Bruder herein kam und die Musik ausmachte.

„Man,ich verstehe ja wenn du dich freust, aber kannst du das etwas leiser machen. Ich muss noch Hausaufgaben machen.“ sagte er und ging wieder in sein Zimmer. Sie ließ die Musik aus und rief ihre Freundin an, um mit ihr über den Abiball am Abend zu reden. „Schmidt?“ meldete sich ihre Freundin wie immer am Telefon.

„Pam, bist du das?“ fragte sie. „Ah.... Ja klar der Abiball! Den habe ich total vergessen. Danke das du mich anrufst, ich weiß noch gar nicht welches Kleid ich nehmen soll.... das schwarze mit den Spagettiträgern oder das rote mit dem Herzausschnitt?“ Pam verdrehte genervt die Augen. Bei ihrer Freundin Lucy musste es natürlich wieder um Kleider gehen.

„Das Rote. Wir gehen ja nicht auf eine Beerdigung.“

„Ok, danke.“ sagte Lucy und seufzte, „was ziehst du an?“ Schnell warf Pam einen Blick auf ihre spärliche Kleidersammlung, denn Pam trug nicht gerne Kleider.

„Ach.... das Blaue ohne Träger“ meinte sie spontan, denn das Blaue trägt sie, wenn sie schon ein Kleid trägt, am liebsten.

„Au ja das ist eine gute Idee! Das sieht gut aus..... Wo wir beim Thema gut aussehen sind, mit wem gehst du eigentlich?“ Pam atmete erleichtert aus. Auf die Frage hatte sie gewartet. „Du wirst es nicht glauben, aber ich geh mit Kevin!“ Lucy stutzte unglaubwürdig und sagte: „Nicht dein ernst?! Ehrlich?“

„Ja!“quietschte Pam ganz aufgeregt. Nachdem sie sich kurz beruhigt hatte, sagte sie: „Bei dir kann ich mir ja schon denken mit wem......“

„Mit Kai!“ sagten sie gleichzeitig und mussten sofort loslachen.

„Na dann bis heute Abend“ sagte Lucy kichernd und legte auf.

Pam schmiss sich auf ihr Bett und dachte verträumt an Kevin, schlief aber dabei ein.Am Abend wachte Pam erschrocken auf, weil das Telefon klingelte. Schnell hastete sie zum Hörer und nahm ab. „Hallo?“ fragte sie. Aus dem Hörer kam ein raues Husten.

„Pam? Hier ist Kevin..... weißt du ich fühl mich nicht gut... hab mich wahrscheinlich bei meiner Schwester angesteckt, also das wird heute nichts mehr mit dem Ball. Tut mir echt leid.“ Pam hörte nochmal wie er stark hustete.

„Klar. Kann ich natürlich verstehen.... Gute Besserung.“ Sie legte auf und schickte Lucy eine Nachricht. Doch ihre Freundin schrieb ihr, sie solle trotzdem kommen, wird bestimmt lustig.

Also zwängte sie sich in ihr blaues Kleid und und steckte sich ihre lockigen Haare zusammen. Sie ging so gut es in dem langen Kleid ging zu ihrem neuem Auto und fuhr zur Sporthalle ihrer High school. Sie hatte kurzfristig ihren Führerschein vor dem Abitur geschafft. Bei der Schule fuhr sie auf den engen Parkplatz für Schüler. Die Sporthalle war von außen mit Scheinwerfern beleuchtet und bunte Blumensträuße standen in Vasen um die Halle. Vor dem Eingang wartete schon Lucy. Sie hatte ein langes rotes Kleid mit Herzausschnitt mit einem Rock aus Tüll, in ihre kurzen, frechen blonden Haare hatte sie sich eine rote Schleife gesteckt. Hastig stolperte Pam auf ihre Freundin zu und rechtzeitig fing Lucy sie auf, als sie über den Saum ihres Kleides stolperte.

„Alles okay?“ fragte Lucy, als sie Pam auffing.

„Ja“ sagte Pam und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Wenn sie so nachdachte, war ihr doch nicht nach tanzen zumute. „Ist Kai noch nicht da?“ Pam hasste wenn zwischen ihr und Lucy Schweigen herrscht. Lucy starrte auf ihre Pumps und nuschelte: „Steht im Stau“. Also beschlossen sie schon einmal hineinzugehen. Sie holten sich etwas zu trinken und stellten sich an einen Stehtisch am Rand. Nach ein paar Minuten kam Kai, in einem weißem Smoking, seine blonden Haare hatte er nach oben gegelt, und forderte Lucy zum Tanz auf. Mit erröteten Wangen nahm sie seine Hand und ging mit ihm auf die Tanzfläche.

Alleine nippte Pam an ihrer Cola und beobachtete die Paare auf der Tanzfläche. Nach einer halben Stunde hatte sie schon sieben Gläser Cola getrunken und ging draußen Luft schnappen. In dem Moment fuhr ein kleiner, roter Oldtimer, der schon Rostflecken hatte, auf den Parkplatz und hielt vor Pam. Auf dem Fahrersitz saß ein Junge, wahrscheinlich in Pam's Alter. Er war wunderschön. Seine dunkelbraunen, kurzen Haare standen von seinem Kopf ab und er trug einen eleganten schwarzen Smoking, der aussah wie aus den zwanzigern.Er stieg aus, blieb vor Pam stehen und schenkte ihr ein Lächeln. Pam lächelte verlegen zurück und schürfte mit ihrem Absatz nervös über den Boden.

„Hast du keine Begleitung?“ fragte er. Aber liebenswert, nicht in einem spöttischem Tonfall. Pam guckte ihn jetzt an.

„Nein. Du?“ Er schüttelte mit dem Kopf. „Also wenn ich keinen Tanzpartner habe und du auch auch nicht....“

„Ich würde gerne mit dir tanzen“, unterbrach er sie. Sie strahlte ihn an und sie gingen gemeinsam hinein. Als sie in der Türschwelle schon standen, blieb er abrupt stehen und guckte sie an.

„Ich hab mich ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin James Princewood. Und du bist....“ Er lächelte und vor Aufregung fiel Pam ihr Name nicht ein.

„Äh....Pam... einfach nur Pam.“ Er lächelte sie wieder an und sie gingen hinein. Während sie tanzten wurde ihr immer merkwürdiger zumute. Irgendetwas stimmte einfach nicht, der Abend war zu perfekt. Kurz vor Mitternacht aber hatte er es eilig zu gehen. Pam hatte nicht mehr dieses merkwürdige Gefühl und beschloss ihn noch ein Stück zu begleiten. Es war für eine Sommernacht sehr kalt, also lieh er ihr seine Jacke.

„Danke“ sagte Pam mit zittriger Stimme.

„Ach, keine Ursache“. Ihm war nicht kalt. Wieder kam in Pam dieses merkwürdige Gefühl hoch. Vor dem Dorffriedhof blieb er stehen.

„Das ist eine Abkürzung....“ sagte er und küsste Pam auf die Stirn. Seine Haut war eiskalt und ein Schauer lief ihr über den Rücken. James drehte sich ohne ein Wort und verschwand in der Dunkelheit auf dem Friedhof. Wieder lief ihr ein Schauer über den Rücken. In dem Moment bemerkte sie, das sie immer noch seine Jacke trug. Sie seufzte und ging zu ihrem Auto.

Ein Jahr später: Es war ein eiskalter Wintermorgen und wie jeden Sonntag brachte Pam einen roten Strauß Rosen zum Grab ihrer Großmutter. Als sie aufbrechen wollte, fand sie in der Eile keine Jacke und nahm deshalb schnell eine alte; wahrscheinlich von Dad, dachte sie und zog sie über. Zum Friedhof ging Pam zu Fuß, sie ging gerne an der frischen Luft. Auf dem Friedhof sah sie gegenüber dem Grab ihrer Großmutter ein auffällig glänzenden Grabstein. Der Name auf dem Stein kam ihr sehr bekannt vor. James Princewood stand in altmodischer Schrift darauf. Dann erinnerte sie sich wieder an den Abiball und an den perfekten Abend mit diesem mysteriösen Jungen. Rasch legte sie den Blumenstrauß vor das Grab ihrer Großmutter und betrachtete den glänzenden Grabstein genauer. 1834-1884 stand unter dem Namen. Auf einmal fühlte sie sich beobachtet und drehte sich langsam um. Hinter einer alten Weide stand eine dunkle Gestalt. Plötzlich fiel ihr auch wieder ein wessen Jacke das war. Sie nahm eine Rose aus dem Strauß und legte sie mit der Jacke vor das Grab von James Princewood. Sie drehte sich nochmal zu der Weide um, doch die Gestalt war verschwunden. Pam guckte noch einmal auf zum Grabstein von James Princewood. Die Jacke und dir Rose waren verschwunden, doch es lag ein kleiner Brief dort. Der Brief war mit einem roten Siegel verschlossen. Vorsichtig öffnete Pam den Umschlag und las ihn sich durch.

In altmodischer Schrift stand dort: Liebe Pam, seit ich dich verlassen habe nach unserem ach so schönem Tanz, habe ich jeden Tag an dich gedacht. Leider bin ich schon seit Jahrhunderten Tod. Trotzdem würde ich alles geben, um dich wiederzusehen..... Vielleicht ja wenn das Reich der Lebenden uns nicht mehr trennt, vielleicht. James Princewood Ach ja, behalte die Jacke, ich will nicht das du frierst.

Plötzlich lag die Jacke wieder vor ihr und abermals lief ihr ein Schauer über den Rücken. Da sie frierte, zog sie die Jacke über und wandte sich von dem Grab. Hinter der Weide stand wieder die dunkle Gestalt und winkte ihr zu. Pam fiel auf, dass diese Gestalt die rote Rose in der Hand hielt. Pam ging eilig zum Friedhofstor und steckte den Brief in die Jackentasche. Denn davon sollte niemand erfahren, nein, es sollte ihr Geheimnis bleiben. Sie überlegte den Heimweg lang, ob diese Gestalt am Friedhof James Princewood war. Doch in einer Sache war sie sich sicher, am Abend des Abiballs tanzte sie nicht mit einer lebenden Person, nein mit einer toten. Sie tanzte mit dem Tod.   

Zu dieser Geschichte gibt es 4 Kommentare

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Annelie – 19. November 2015

@Feuerelfe Ja ich werde eine fortsetzung schreiben

Feuerelfe – 18. November 2015

Hey, Recklessfan. Coole Geschichte! Vor allem das offene Ende mag ich. Ein paar Grammatikfehler hab ich zwar bemerkt, aber davon ist die Qualität einer Geschichte ja nun wirklich nicht abhängig. vielleicht denkst du ja tatsächlich über eine Fortsetzung nach, würde mich freuen.

Lg, Feuerelfe

Annelie – 11. November 2015

@Gwendolyn: Danke Über eine Fortsetzung hab ich gar nicht nachgedacht, aber wo du das sagst ...ja, vielleicht

Gwendolyn – 3. November 2015

Deine Geschichte ist echt toll Schreibst du weiter?