
Das grüne Königreich
Erscheint voraussichtlich am 5. April ...
Caspia, de doce años, tiene que pasar todo el verano con sus padres en Brooklyn. Odia las grandes ciudades, especialmente Nueva York. Demasiada gente, demasiado ruido, demasiado sucio todo.
En la habitación del piso que ha alquilado la familia, hay una cómoda en la que Caspia descubre las cartas de una niña ciega que viajó por el mundo junto a su padre, botánico, en los años 50 y 60, en las que describe las plantas a su manera. Cada carta se abre con una adivinanza sobre plantas. Así que Caspia se lanza a resolver los enigmas, encontrándose con una gran variedad de plantas: rosa, canela, diente de león, bambú y muchas más.
Por el camino, va conociendo los lugares y las gentes de su nuevo barrio... y poco a poco termina echando raíces allí aun cuando nunca lo habría sospechado.
- Publicado por primera vez 2023
- Edad A partir de 10 años
- Ilustraciones de Franziska Blinde
Drei Monate. Weit weg von allem, was sie kannte ...
Die erste Nacht war schlimm. Dad hatte natürlich vergessen, darauf zu achten, dass die Wohnung eine Klimaanlage hatte, und in ihrem Zimmer war es so warm, dass Caspia das Fenster aufmachte, nur um festzustellen, dass es draußen nicht viel kühler war. Außerdem drang ein solcher Lärm von der Straße hinauf, dass
sie kein Auge zubekam und den Gedanken an Schlaf schließlich aufgab.
Es gab nur eine Stelle in ihrem Zimmer, wo das Internet richtig funktionierte – auf der Fensterbank. Also hockte sie sich dorthin und textete Laryssa und Ellie in der Hoffnung, dass sie noch wach waren. Es war erst halb zehn, und schließlich war es Freitagabend. Doch die beiden schliefen entweder schon oder waren unterwegs.
Laryssa verbrachte die Wochenenden oft mit ihren Cousins, und Ellie mit den »Wilmerton-Grünlingen« – die Caspias Großmutter für Kommunisten hielt, seit sie Proteste gegen das neue Kaufhaus organisierten, das auf der Wiese neben dem Fluss gebaut werden sollte.
Caspia legte das Handy zur Seite, als sie keine Antwort erhielt, und seufzte. Drei Monate! Sie schloss die Finger um den kleinen Tonfisch, den sie an einem Band um den Hals trug. Laryssa und Ellie hatten denselben. Sie hatten sie sich in einem kleinen Laden in Wilmerton gekauft, um zu feiern, dass sie schon seit sieben Jahren befreundet waren. Das war mehr als ihr halbes Leben! Drei Monate. Sollte sie einen Kalender anlegen, auf dem sie die Tage abhaken konnte? Nein, das würde sie nur daran erinnern, wie viele es noch waren. Vielleicht sollte sie ihre Sachen einfach im Koffer lassen, damit es sich so anfühlte, als würden sie bald
wieder fahren. Sie seufzte erneut und musterte ihren Koffer. Nein, Caspia, sagte sie sich. Es sei denn, du willst dich als Landei aus Maine outen, das mit zerknitterten T-Shirts in Brooklyn rumläuft. Sie konnte nur hoffen, dass die Leute hier nicht so gemein zu ihr sein würden, wie sie und Ellie es zu den Touristen aus New York oft waren ...
Unter dem Fenster stand eine große alte Kommode. Vielleicht sollte sie ihre Sachen da reinlegen. Sie war eigentlich ganz schön. Natürlich war sie ebenfalls mit Blumen bedeckt. Aber diese sahen aus, als hätte sie jemand selbst gemalt, jemand, der sich Mühe gegeben hatte, echte Blumen abzubilden, auch wenn Caspia keine Ahnung hatte, welche. Sie hatte nie viel auf Pflanzen geachtet, außer auf das giftige Efeu, das am Fluss wuchs. Sie fuhr mit den Fingern über die gemalten Blüten und Blätter. Sie konnte Pinselstriche spüren. Ja, jemand hatte sie tatsächlich mit der Hand bemalt.
Die oberste Schublade ließ sich nur mit einem starken Ruck öffnen. Aber das kannte sie von den alten Kommoden ihrer Großmutter. Überraschung! Die Schublade war mit verblichenem Blumenpapier ausgelegt. Caspia bedeckte es mit ihren T-Shirts und ihrer Unterwäsche. In der zweiten war Platz für ihre Hosen und
Socken. Und für all die Pullover, die sie mitgebracht hatte, weil sie an kühles Maine-Wetter gewöhnt war. Würde es so warm bleiben? Wie konnte man in dieser Hitze auch nur irgendwas zustande bringen?
Die untere Schublade klemmte noch schlimmer als die anderen, und Caspia war kurz davor, aufzugeben, als sie sich endlich bewegte. Diese war nicht leer. Ein Bündel mit Briefen lag auf dem Blumenpapier – als wäre es hinten aus der Schublade gerutscht, als sie sie aufgezogen hatte.
Briefe ... das fühlte sich so altmodisch an wie die Tapete. Eine ihrer Großtanten schickte noch Geburtstagskarten in Umschlägen. Aber Caspia konnte sich an keinen anderen Brief erinnern, den sie je geöffnet oder auch nur in den Händen gehalten hatte. Die Umschläge waren lang und schmal und aus blassgrünem
Leinenpapier. Jemand hatte sie mit einem dunkelgrünen Samtband zusammengebunden und eine getrocknete Blume unter die Schleife geschoben. Sie war violettblau.
Caspia nahm das Bündel aus der Schublade. Es sah aus, als wären die Briefe jemandem sehr kostbar gewesen. Vielleicht der alten Frau, die hier gewohnt hatte. Es war wohl besser, der Vermieterin von ihnen zu erzählen. Aber die Briefe sahen so einladend aus. Als flüsterten sie: Caspia, komm schon. Lies uns! Wir haben auf dich gewartet.
Waren es Liebesbriefe? In Filmen waren sie das normalerweise. Caspia machte ein Foto, um es an Ellie und Laryssa zu schicken. Die violette Blume fiel ihr in den Schoß, als sie die Schleife aufband, und die Umschläge fühlten sich an, als könnten sie es kaum erwarten, die Worte, die in ihnen versteckt waren, zu offenbaren. Es waren zehn Briefe, und sie waren alle schon einmal geöffnet worden. Die Handschrift auf den Umschlägen war ausladend und altmodisch. Caspia konnte sie kaum entziffern. Der Empfänger war immer derselbe.
Minna Reynolds
2101 Beekman Place #5 C
Brooklyn, NY
USA
Das war die Adresse dieser Wohnung. Aber die Adresse des Absenders war auf jedem Brief eine andere. Von einigen Orten wusste Caspia nicht mal, wo sie waren, aber sie kannte einige der Länder: China, Ägypten, Schottland ... ja, die Briefe kamen von überallher, aber nur eine Person hatte sie geschickt.
Rosalinde Reynolds
Caspia zögerte und strich über den ersten Umschlag. Was konnte es schon schaden, wenn sie einen der Briefe las? Dad konnte sie danach immer noch der Besitzerin geben. Sie öffnete den Umschlag und zog den Brief heraus, der so
sorgfältig gefaltet war, dass er genau hineinpasste. Das Papier war ebenso blassgrün wie der Umschlag, und die Handschrift darauf war auch dieselbe.
Liebe Schwester,
hier kommt mein erstes Rätsel! Damit wir zusammen reisen können, obwohl Du so weit weg bist. Wie versprochen, werden die Pflanzen, die Du erraten musst, weder sehr selten noch Dir unbekannt sein. Außerdem hat jede eine Verbindung zur menschlichen Welt.
Stell Dir vor, Minna, Papa und ich sind inzwischen richtige Berühmtheiten! Der britische Botaniker und seine blinde Tochter, die zusammen die Welt bereisen, um das grüne Königreich zu erkunden. Ich mach all die Gärtner ziemlich nervös, wenn ich mit meinen Fingern ihre Pflanzen berühre, um sie kennenzulernen! Aber ich glaube, den Pflanzen gefällt es.
Also ... hier sind, wie abgemacht, fünf Hinweise, die Dir das Raten erleichtern! Aber hoffentlich nicht zu sehr!
Caspia starrte auf den Brief in ihrer Hand, während draußen die Nacht immer noch mit Stimmen und Autolärm gefüllt war. Es stand ein Datum oben in der rechten Ecke: 27 . März 1958 . Selbst ihre Mutter war da noch nicht geboren. Aber die Worte auf dem blassgrünen Papier ... sie waren so lebendig. Sie klangen, als hätte jemand nach ihrer Hand gegriffen.
»Hallo, Rosalinde«, sagte sie leise. »Freut mich, dich kennenzulernen.«
Nein, sie würde diese Briefe nicht zurückgeben. Noch nicht.
Trabajar en este libro fue inusual por muchas razones. La idea de la historia comenzó cuando leí un libro de Tammi Hartung. Tammi es una etnobotánica y herborista de Colorado. Me gustó mucho la forma en que escribía sobre plantas y en algún momento vino a visitarme a Malibú. Nos hicimos amigas y decidimos escribir juntas un libro que inspirara a los lectores a observar más de cerca el "Reino Verde" y quizá hiciera que algunos se enamoraran del mundo de las plantas.
Pasó bastante tiempo antes de que supiéramos qué tipo de libro sería. ¿Un libro de no ficción? ¿Una novela? Creo recordar que fue un comentario de Chris, el marido de Tammi, lo que nos hizo darnos cuenta de que debía ser un cuento, porque Tammi y yo también somos cuentistas.
Así que "El Reino Verde" cuenta la historia de Caspia, que tiene que pasar un verano en Brooklyn cuando preferiría quedarse en casa con sus amigos. También es la historia de diez cartas que Caspia encuentra en un cajón, escritas por una niña ciega llamada Rosalinde y dirigidas a su hermana Minna. Cada una de estas cartas contiene un enigma tras el que se esconde una determinada planta. Caspia emprende su búsqueda y no solo encuentra diez plantas, sino muchas más en su aventurero viaje al reino verde.
Escribí la historia en inglés para que Tammi pudiera leerla, comentarla y añadir sus ideas. Mi hija Anna tradujo el libro al alemán. Mike, el marido de Anna (es cocinero), escribió una receta para cada planta. Y Franziska Blinde, una de mis artistas residentes, ilustró el libro aquí conmigo en Volterra. Fue la primera vez que revisé un libro mientras la ilustradora estaba sentada en el escritorio de al lado. Nunca lo olvidaré.
Ah, sí, por las noches Franziska y yo veíamos juntos Dr Who. El 11 Doctor ;)