Wandler

Geschrieben von Finja

Prolog

Finsternis...

,,Hilfe!"

Ein verzweifelter Ruf schallte durch die Nacht.
Stille...
,,Kann mich jemand hören?"

Die Stimme erklang noch mal.

Ein Mädchen...
ganz allein...
im Wald...

Sie hatte sich verirrt.
Sie blickte in den Himmel, doch...

NICHTS...

Kapitel 1

Liebes Tagebuch,

mein Name ist Sammy, ich habe mich verirrt, ich bin alleine, ohne Freunde und Familie. Seit meinem 12. Geburtstag ist alles anders. Ich habe mich entschieden alles aufzuschreiben, um es niemals zu vergessen, denn dieses Buch ist das einzige, was ich habe. Ich habe kein Essen und Trinken, ich habe nur dieses eine Buch.

Es begann am frühen Morgen meines zwölften Geburtstages...

"Sammy, aufstehn! Heute ist dein Geburtstag!", rief meine Mutter mich.
Ich rieb mir die Augen, irgendetwas war anders. Ich guckte aus dem Fenster. Es war ein schöner Sommertag, die Morgensonne blendete mich. Der Himmel schien rot, orange zu sein. Ich war mir aber nicht wirklich sicher. Alles wirkte so groß.
Was war nur los mit mir?

"Sammy, kommst du?" Meine Mutter wurde ungeduldig, aber ich war so müde. Ich hatte einfach keine Lust aufzustehen. Ich zog die Decke bis zu meiner Nasenspitze hoch und gähnte. Dann fiel mir aber wieder ein, dass heute ja mein Geburtstag war. Also stand ich doch auf, zumindest versuchte ich es, denn auf einmal purzelte ich vom Bett und landete mit einem lauten Rumms auf dem kalten Fußboden meines Zimmers.
Ich sah mich um, alles war so riesig, ich schaute an mir hinunter, mein ganzer Körper war von oben bis unten mit Fell bedeckt.
Ich versuchte mich wieder aufzurappeln, aber ich rutschte immer wieder aus. Als ich es dann endlich geschafft hatte, tapselte ich mit viel Mühe (auf vier Beinen) zum Spiegel.
Und...

Aaah!!!
Ich schrie auf. Was ich da sah war nicht ich, sondern ein HUND!!!
Ich sah mich um. Das musste ein Traum sein, oder? Ich zwickte mir in die Wange.
Au! Ich erschrak. Auf einmal sah ich im Spiegel einen winzigen blauen Fleck auf meiner Wange.

Ich sah nicht wie ein normaler Hund aus, mein Fell war blau-weiß, nicht braun oder schwarz, ich sah aber doch irgendwie putzig aus.

Aber...
GENUG GEPLAPPERT...

Ich musste hier weg, niemand durfte mich so sehen, aber wo sollte ich nur hin?
Ich hatte keine Idee, aber für mich war klar, ich musste hier weg. Also tapselte ich aus meinem Zimmer.
Von hier sah alles so anders aus, die Treppe wirkte steil, das Geländer wirkte hoch und die Blumen... stanken.

Ich schlich die Treppe langsam und leise hinunter, aber meine Mutter erwischte mich. Ich rannte los, doch ich hatte meine Beine immer noch nicht richtig unter Kontrolle, andauernd stolperte ich oder fiel hin. Meine Mutter schrie: "Was macht denn dieser blaue Hund in meinem Haus!" Sie lief mir hinterher. So schnell ich konnte rannte ich in Richtung Tür, doch diese war verschlossen. Ich blieb stehen und schaute mich um. Gerade als meine Mutter das Telefon nahm, um das Tierheim anzurufen, hatte ich die Idee. Ich sah eine Luftschlange (die für meinen Geburtstag gedacht war) und knotete sie, so gut ich konnte, um ein Stuhlbein in der Nähe. Mit dem anderen Ende der Luftschlange im Maul lief ich weg vom Stuhl, so dass sie gespannt war. Meine Mutter, die auf mich zuging, stolperte über die Luftschlange und griff sofort nach dem Türgriff, um sich festzuhalten, aber ohne, dass sie daran gedacht hat, öffnete sich die Tür und ich konnte entkommen.

Zu dieser Geschichte gibt es 1 Kommentar

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Jolina – 27. Oktober 2023

Deine Geschichte ist sehr schön geschrieben. Das Geheimnisvolle find ich richtig gut. Ich würde mich über eine Fortsetzung freuen.