Fragen & Antworten

Unzählige Fragen habt ihr Cornelia im Laufe der Zeit gestellt. Hier findet ihr eine Sammlung, die nach und nach wachsen wird.

Wie denkst du dir die Figuren aus?

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Ich glaube, niemand kann Charaktere komplett erfinden. Es gibt nichts in einem Buch, was nicht irgendwie von unserem Leben inspiriert ist oder von dem, was diese Welt bereithält.

Ich benutze diese Inspiration bei Figuren aber selten bewusst. Ich arbeite eher mit Bildern, alten Fotos, Gemälden..., um einer Figur ein Gesicht zu geben. Oft zeichne ich diese Gesichter erst mal ab, bevor ich mich an die Worte mache. Ab und zu sind meine Figuren aber auch eindeutig von einer realen Person inspiriert. Mein Sohn Ben war das Vorbild für Bo in "Herr der Diebe", und ohne ihn würde es weder Jacob noch Will Reckless geben.

Meine Tochter Anna dagegen hat lieber eine Widmung vorab und ist immer meine erste Leserin. Sie hat einige Figuren inspiriert, aber ich bin nicht sicher, wie Anna es finden würde, wenn ich sie zum eindeutigen Vorbild machte.

Was ist dein Tipp für alle angehenden Autoren?

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Die erste Fassung immer per Hand schreiben. Habt immer ein Notizbuch und einen Stift dabei. Seid neugierig und offen für alles um euch herum. Und gebt eurer Geschichte Zeit. Lasst die Geschichte zu euch kommen.

Was waren die schönsten Ereignisse in deinem Leben?

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Es gibt zu viele, um eins zu nennen. Jedes Mal, wenn mir Menschen begegnen, die in meinen Geschichten Zuflucht finden, ist das ein unbeschreibliches Erlebnis. Anders wunderbar als das Erlebnis, meine Kinder zum ersten Mal im Arm zu halten oder jetzt zu erleben, wie sie die Flügel spreizen, aber auf diese andere Art ebenso unvergesslich — jede einzelne Begegnung mit Fremden in aller Welt, die in meinen Worten zuhause sind.

Hörst du beim Schreiben Musik?

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O ja. Passend zu der Zeit, in der die Geschichte angesiedelt ist.

Bei "Tintenherz" war das Troubadourmusik oder Bach (auch wenn das eigentlich schon zu modern für die Geschichte ist). Hinter den Spiegeln war es Musik aus dem 19. Jahrhundert — Tschaikowski, Schubert, Beethoven. Und für Reckless 4 habe ich indische und japanische Musik bestellt.

Ich höre beim Schreiben oft andere Musik als in meiner Freizeit. Beim Autofahren höre ich eher die Red Hot Chili Peppers.

Was macht für dich einen guten Vorleser aus?

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Ein guter Vorleser bringt die Geschichte so sehr zum Leben, dass man sie durch die Stimme auf der Haut spürt.

Was tust du, wenn du eine Schreibblockade hast?

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Es gibt keine Blockaden. So eine Geschichte ist wie ein Labyrinth.

In einem Labyrinth gibt es natürlich viele Hecken, und die Geschichte will, dass ihr viel Arbeit da rein steckt, denn die Geschichte versucht ihre Geheimnisse zu verstecken. Die meisten nennen das Schreibblockade, wenn ihr in eine Hecke hineingelaufen seid.

Wenn ihr keine Ideen habt, heißt das, dass ihr einen falschen Weg genommen habt. Ich gehe dann einige Schritte zurück und schreibe die Stelle immer neu.

Hast du Kinder? Und wenn ja, schreiben die auch?

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Ich habe eine Tochter und einen Sohn. Anna arbeitet als Restauratorin, und Ben komponiert und produziert Musik und arbeitet als DJ.

Was ist deine größte Angst?

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Bis zu meinem zwanzigsten Lebensjahr hatte ich eine Riesenangst vor Spinnen. Dann wurde ich Besitzerin eines Hühnerstalls. Der war bevölkert mit Spinnenhorden, so dass mir nichts anderes übrig blieb, als meine Angst zu überwinden, wenn ich nicht wollte, dass meine Hühner verhungern.

Die Angst verschwand einfach mit der Zeit, und in Kalifornien konnte ich sogar mit Schwarzen Witwen in meinem Garten leben. Es gibt kaum ein besseres Gefühl, als einer Angst zu begegnen und einfach durch sie durch zu gehen.

Ich habe allerdings nach wie vor Angst vor tiefem Wasser, weil ich eine sehr schlechte Schwimmerin bin. Ansonsten bin ich ziemlich furchtlos.

Was ist dein persönliches Lieblingsbuch und warum?

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"Der König auf Camelot" von T.H.White, weil es zugleich tragisch, weise und komisch ist und — unvergesslich. Es erzählt einen meiner Lieblingsmythen, die Artus-Sage, auf allerbrillianteste und sehr moderne Weise neu. Und "Jenseits von Eden" von John Steinbeck, das so viel über Gut und Böse weiß.

Was macht für dich den Beruf einer Autorin aus?

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Ich kann einfach das tun, was ich am allerliebsten tue: Geschichten erzählen. Und ich kann in den Geschichten in Länder und Welten reisen und Wesen treffen, die ich im realen Leben vielleicht nie kennengelernt hätte und Dinge erleben, von denen ich schon lange träume (zum Beispiel auf Drachen reiten).

Hast du manchmal auch die Nase voll vom Schreiben und nimmst dir 'Schreiburlaub'?

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Nein, so etwas gibt es nicht bei mir (zumindest bislang nicht). Ich habe immer Lust, Geschichten zu erzählen. Manchmal allerdings nicht mit dem Stift, sondern mit dem Pinsel.

Hast du einen Lieblingsplatz zum Schreiben?

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Eigentlich nicht. Ich schreibe inzwischen sehr gern an vielen Orten. Ich schreibe gern in meinen Lieblingscafés, aber auch am Flughafen, im Zug, im Garten ..... da ich immer ein Notizbuch dabei habe und einen guten Stift, schreibe ich, wo immer ich bin.

All meine Freunde kennen den Anblick, dass ich dasitze und schreibe, wenn wir uns irgendwo treffen.

Ist man als Autorin "Einzelkämpferin", oder tauschst du dich manchmal mit anderen Personen oder Autoren darüber aus, was du schreibst?

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Es gibt keine Künstler, die Einzelkämpfer sind. Das ist ein Klischee, das sich hartnäckig hält, weil es so romantisch klingt. Aber die Wahrheit ist viel romantischer. Künstler leben von der Inspiration, die andere bringen.

Ich tausche mich mit meinen Freunden, meinen Kindern, aber auch sehr gern mit meinen Lesern über meine Geschichten und Illustrationen aus. Meine Tochter Anna hat zum Beispiel schon viele Änderungen inspiriert, und mein Sohn Ben ist das Modell für so manchen Helden.

Wie wählst du die Namen für deine Charaktere?

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Mit den Namen gebe ich mir immer große Mühe. Ich schaue in Telefonbücher, in Pflanzen- und in Tierenzyklopädien. Und manche Namen sind auch einfach frei erfunden, zum Beispiel Ignaz Lauschohr in meinem Buch "Lilli und Flosse".

Was macht deiner Meinung nach ein gutes Kinderbuch aus?

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Ich bin der Meinung, dass Kinderbücher auf sehr unterschiedliche Weise gut sein können. Meine Art ist es, entweder fantastische Geschichten zu erzählen oder realistische, in denen dann das Alltagsleben lauert.

Ich hoffe immer, dass die Realität in meinen Geschichten nicht zu kurz kommt, aber ich bin eigentlich keine Autorin, die sich zuerst ein Problem aussucht und drum herum die Geschichte spinnt, sondern stolpere eher über eine Geschichtenidee, die ich dann weiter entwickle.

Auf alle Fälle glaube ich, dass man mit der richtigen Geschichte jedes Kind zum Lesen bringt. Ganz bestimmt.

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