Luke Scriven Illustrator aus England
WebsiteWarum bist du Illustrator geworden?
An der Uni habe ich Stop-Motion (Puppen) Animation studiert, aber dann bin ich für die ersten Jahre nach meinem Abschluss in einem Bürojob gelandet. An den Abenden zeichnete ich immer. Ich empfand das sehr entspannend und es ermöglichte mir eine Auszeit von meinem stressigen Büroalltag. Nach und nach erstellte ich mir ein Portfolio und seitdem illustriere ich.
Wie sieht so ein Arbeitstag bei dir aus?
Nach einem ersten Kaffee beginne ich meinen Tag. Der schaut immer etwas anders aus, aber entweder skizziere ich Ideen für einen Kunden oder ich stelle eine Arbeit fertig. Wenn es nicht viel zu tun gibt, dann kann ich mich auch persönlichen Projekten widmen!
Gibt es Illustratoren, die dich beeinflusst haben/beeinflussen?
Mir wurde erst kürzlich bewusst, was für einen großen Einfluss Ivor Wood auf meine Arbeit hat. Ich liebe immer noch Charlie Chalk, die Farben waren so gewagt und die gesamte Anmutung vom Set und von den Puppen sprach mich sehr an. Was Illustratoren betriffft, da komme ich immer wieder zurück auf Maurice Sendak, Tove Jansson und Quentin Blake.
Was war deine allererste Illustration?
Hmmmm, das ist schwer! Ich habe ein altes Bild von einem Drachen gefunden, das ich als kleiner Junge gemalt hatte. Und ich denke, als ich mit der Arbeit als Illustrator ernsthaft begann, war das erste Bild (oder eines der ersten) "Bears on the Branch".
Was inspiriert dich? Woher kommen die Ideen?
Oh, sehr viele Dinge inspirieren mich. Jim Henson oder das Studio Ghibli, alle Art von Folklore, Stop-Motion Filme, alles von Rankin/Bass oder Ivor Wood.
Hast du einen Lieblingsillustrator?
Da gibt es so viele, aber wenn ich einen nennen soll, dann ist das Maurice Sendak.
Hörst du beim Illustrieren Musik oder Hörbücher, oder soll es lieber still sein?
Wenn ich an Ideen arbeite, dann passt etwas sehr Entspannendes, aber ich höre auch oft Hörbücher und Musik, wenn ich male.
Hast du einen Lieblingsplatz zum Illustrieren?
Ich arbeite immer in meinem Büro, welches auch das Gästezimmer in unserer Wohnung ist. Kürzlich hat sich mein Kaninchen Bobby zu mir gesellt, was ich sehr angenehm finde.
Gibt es eine Wunschgeschichte, die du gerne mal illustrieren würdest?
Ich würde gerne eine Version von "Herr der Ringe" illustrieren. Ich sehe mit Begeisterung, wie Künstler*innen wie Peter Kľúčik und Tove Jansson Charaktere über Jahre hinweg entwickelt haben.
Gibt es eine Illustration, auf die du besonders stolz bist?
Ich habe sie "The Dandelion River Boat" genannt. Ich liebe diese Illustration, weil sie mich dazu inspiriert hat, ein Kinderbuch zu schreiben, für das ich gerade an den letzten Illustrationen arbeite.
Wenn du gerade nicht illustrierst, was tust du dann gerne?
Ich genieße es zu kochen, vor allem im Winter — das ist die Jahreszeit, für die es die leckersten Gerichte gibt. Ich halte mich gerne fit, denn es hält das Gleichgewicht zu meiner Arbeit, weil ich ansonsten zum Grübeln neige. Und genau so gerne wie ich mich fit halte esse ich auch einen Haufen Kekse (am liebsten eingetunkt in Tee) während ich mir einen guten Film anschaue. Im Leben geht es um Balance, nicht wahr?!
Was macht für dich den Beruf des Illustrators aus?
Ich glaube, ich habe meinen Stil mittlerweile gefunden. Er wird sich sicher noch weiter entwickeln, aber was ich an meiner Arbeit mag ist, dass es eine kleine Welt ist. Alles, was ich zeichne, existiert darin und ich kann mich in ihr stundenlang verlieren.
Was macht einen guten Illustrator aus?
Meiner Ansicht nach trägt ein guter Illustrator etwas bei, was über den Text hinaus geht. Kleine Details, die etwas andeuten, was im Text gar nicht erwähnt wurde.
Hast du manchmal auch einfach keine Lust zu zeichnen/zu malen? Musst du dich dann motivieren? Und wenn ja, wie machst du das? Gibt es so etwas wie eine Schreibblockade auch bei Illustrator*innen? Also so eine Kreativblockade?
Ja, so etwas habe ich mehrmals im Jahr. Den gefürchteten Block! Ich habe eine "Go-To- Methode" gefunden, die für mich funktioniert — Ich versuche, ein paar Tage gar nicht zu Illustrieren, genieße gutes Essen und gehe viel laufen. Das hilft mir. Und je mehr Zeit ich auf Instagram verbringe, desto weniger kreativ bin ich. Seit kurzem nutze ich eine App, die "Later" heißt. Sie ermöglicht Auto Post, was ich sehr hilfreich finde. Aber einfach aus meinem Kopf rauszukommen und mich zu bewegen hilft mir am allermeisten.