Die Brücke der Elemente

Written by Sternchen

Preface

Danke an alle die diese Geschichte lesen. Bitte seid nicht so streng.

Der Dachboden

„Mach auf“, rief Sofie im Flur. „Nein! Ich habe keine Zeit, lass mich“, antwortete ich genervt. „Es geht um DBO“, meinte sie verschwörerisch. Ich schreckte auf. Ich und meine kleine Schwester Sofie waren noch nie auf dem DBO. (Unser Geheimwort für den Dachboden). Deshalb wollten wir einmal auf den Dachboden gehen, um zu schauen, was dort war. Unsere Eltern wollten nicht, dass wir auf den Dachboden gehen. Sie sagten immer: „Das ist zu gefährlich“. Aber heute war ein Tag, an dem wir alleine Zuhause waren und es wagen wollten, ich und meine Schwester.

Ich sprang auf und öffnete die Tür. Mein Bauch kribbelte vor Aufregung und Freude. Meine kleine Schwester Sofie stand vor mir, ich sah, dass sie aufgeregt war, sie grinste. Ihre braunen Haare waren zu einem Zopf gebunden und fielen ihr über den Rücken. „Na dann los“, meinte sie, und richtete ihre unauffällige Brille. Ich machte mir auch einen Zopf, meine blonden Haare waren ein bisschen länger als ihre. Wir schlichen durch den Flur, obwohl unsere Eltern nicht  Zuhause waren. Die Treppe des Dachbodens war schon runter gelassen, ich schaute zu Sofie, sie musste sie runtergelassen haben.  Wir standen vor der Treppe. „Du gehst vor!“, flüsterte Sofie. „Ok, gut, Angsthase“, meinte ich. „Ich bin kein Angsthase“, protestierte Sofie. „Schhhh, sei leise“, meinte ich. Aufgeregt ging ich die Treppe hoch. „Mach das Licht an“, rief ich Sofie zu. Sofie machte das Licht des Dachbodens an. „Kann ich kommen?“, fragte Sofie. „Ja“, rief ich. Sofie stieg auch die Treppe hinauf. „Wow, ich wusste nicht, dass der so groß ist“, meinte Sofie, als sie sich umschaute. „Komm schnell, bevor Mum und Dad vom Einkaufen wiederkommen“, sagte ich barsch. Sofie entfernte sich etwas von mir und schaute in ein paar Kisten. Ich schaute mich um. Der Raum war groß und sah nicht wie ein Dachboden aus. Links neben der Treppe stand ein Bücherregal. Daneben standen Kisten mit der Aufschrift: „Babysachen von Anne und Sofie “. Über diese Kisten beugte sich Sofie. „Schau mal, meine Schultüte … und deine“, rief Sofie mir zu. „Ja, schön! Ich schau mal weiter“, meinte ich. Ich ging ganz nach hinten. Dort war eine alte Kleiderstange, darauf war alte Kleidung aus den 80/90er Jahren. Alles war ganz verstaubt, hier war lang keiner mehr gewesen. Neben der Kleiderstange stand ein Regal mit Kisten, darin, das wusste ich, war mein altes LEGO. „Anne?“, rief meine Schwester. „Was?“, rief ich, langsam war es nervig, dass sie immer Hilfe brauchte. „Schau mal“ In ihrer Stimme lag ein seltsamer Ton. Ich drehte mich um. Sofie hielt eine alte Kiste in der Hand. Die Kiste sah aus, als ob sie gleich auseinander fallen würde, sie war nicht sehr groß und braun. „Was ist das?“, fragte ich. „ Weiß nicht…. Die lag ganz unten in unseren Kisten. Ich kann mich nicht daran erinnern.“, antwortete Sofie. Ich war mit zwei Schritten bei ihr.

Die Kiste

„Soll ich aufmachen?“, fragte mich Sofie. „Ja, unbedingt“, antwortete ich. Ich war sehr aufgeregt, denn ich hatte diese Kiste auch noch nie gesehen. Sofie nahm die Kiste in beide Hände, und hob den Deckel hoch. In der Kiste lag ein großes, altes Buch. Darauf stand nur der Name des Autors: Peter Netherfild. „Was?“, rief ich. „Ich dachte, unser Opa war Handwerker und kein Autor“, sagte Sofie. In ihren Augen war ein Funkeln. „Vielleicht hat er das geschrieben, als er in Rente ging?“ Ich nahm das Buch in die Hand und drehte es um. Auf der Rückseite stand: Die Brücke der Elemente von Tom Netherfild. „Die Brücke der Elemente? Warum war das in unserer Kiste?“, fragte ich Sofie. „Keine Ahnung. Vielleicht haben Mum und Dad vergessen es rauszunehmen.“, meinte Sofie.

Plötzlich hörten wir jemanden an der Haustüre. „Wir sind wieder da!“, rief Mum von unten. „Schnell, in mein Zimmer“, rief ich Sofie zu. Wir rannten die Treppe runter und schlossen schnell die Dachbodenluke. Wir rannten weiter den Flur entlang, an Sofies Zimmer vorbei und in mein  Zimmer. Dort versteckte ich das Buch schnell unter meinen Malbüchern. Keine Sekunde zu spät! Denn kurz darauf kam Mum rein. Sie sah müde aus. „Hallo Mum, habt ihr alles bekommen?“, fragte ich. „Ja, zum Glück“, antwortete Mum „und was habt ihr so gemacht?“ „Ich habe gebastelt und Anne hat gemalt und Musik gehört.“, sagte Sofie schnell. „Ach so, ich bin dann unten.“, meinte Mum. „Ok“, sagte Sofie. Als Mum weg war stürzte ich mich auf die Malbücher. Ich zog das Buch hervor und wir begannen zu lesen.

Das erste Kapitel war sehr kurz. Es ging um eine andere Welt, die „Artona“ hieß. Artona war ein magisches Land. Dort gab es Flüsse, Seen, Wälder und Vulkane. Außerdem gab es ein kleines Dorf auf einem Berg. Artona schien ziemlich groß nach der Beschreibung. Es wurde auch eine Brücke erwähnt. Diese verband das Dorf mit den Landschaften, den Seen und dem Wald und so weiter.

Zum zweiten Kapitel kamen wir leider nicht, da wir zum Essen gerufen wurden. Das Essen war lecker, aber es schmeckte nicht so gut wie sonst. Nach dem Essen gingen wir wieder nach oben, um das zweite Kapitel zu lesen.

Die Wahrheit

Das zweite Kapitel handelte von drei Leuten, die die böse Macht bekämpfen sollten. Die böse Macht strebte nach allem Schlechten und nutzte dafür die negative, magische Kraft der Elemente. Allein den drei Auserwählten war es möglich, sich gegen diese Macht zu wehren, um Artona zu beschützen. Es klang wie in einem Fantasy Roman, aber  nachdem wir dies gelesen hatten, sagte Sofie: „Ok, ich habe eine Frage. Das scheint ziemlich echt zu sein, oder?“ „Ja“,  überlegte ich. „Was ist das, Anne?“, fragte unsere Mutter, die, als wir lasen, unbemerkt ins Zimmer gekommen war. „Ähhhh….“, ich stupste Sofie an. „Das ist ein Buch aus der Schule“, sagte Sofie schnell. Mum kam näher und sah das Buch! Ihre Augen wurden größer. „Woher habt ihr das?“, fragte sie wütend. „ Äh.. Ok, wie waren auf dem Dachboden. Und haben in unsere Kisten geschaut.“, gab ich nach. „Dabei haben wir das Buch gefunden.“, endete Sofie. „Kommt in fünf Minuten runter ins Esszimmer!“, meinte Mum schnell. Und sie rannte fast aus meinem Zimmer. „Was war das?“, fragte ich Sofie. „Keine Ahnung, aber wir sollten besser nicht zu spät kommen“ meinte Sofie.

Wir gingen runter und setzten uns an unseren Essenstisch. Mum und Dad saßen schon da. „So, ihr habt also das Buch gefunden“, fing Dad an. „Ihr wusstet davon! Dass Opa ein Buch geschrieben hat“, rief ich. Ich war neugierig, aber auch wütend! Mum und Dad wussten es schon ihr Leben lang! Und hatten uns nichts gesagt.

„Warte Anne, wir wollen es euch erklären. Also, euer Opa hat dieses Buch geschrieben und es ist das einzige Exemplar auf der Welt,“ meinte Mum. Sie fragte weiter: „Wie weit habt ihr in dem Buch gelesen?“ „Nur bis zum dritten Kapitel“, antwortete ich. „Ok, das Problem ist … die Ge… Gesch….“, stotterte Dad. „Die Geschichte ist wahr“, schloss Mum ab. In dem Moment hatte ich tausend Fragen. Woher wusste Opa von Artona? Warum war das Buch in unserer Kiste? Bis ich die Erleuchtung hatte. „Heißt das, wir sind die, die das Böse bekämpfen müssen?“, fragte ich vorsichtig. „Ja, das seid ihr“, antwortete Dad. Sofie kippte die Kinnlade runter. „Aber das sind doch drei Leute“, rief Sofie schnell.

„Die Bewohner in Artona werden jemanden aus ihren Reihen auserwählen, der euch bei dem Abenteuer helfen soll“, sagte Dad. „Bewohner?! Abenteuer?!“, fing ich an. Aber Sofie unterbrach mich wütend: „Warum habt ihr uns das nicht erzählt?“ „Weil wir euch solange wie möglich davor schützen wollten. Aber wir wussten, dass ihr die Auserwählten seid und wir euch nicht für immer davon abhalten können, eure Pflicht zu erfüllen,“ meinte Mum. „Und jetzt?“, fragte ich. „Naja, das Abenteuer hat bereits begonnen, ihr müsst schon morgen los.“, antwortete  Mum. „Wie, los?“, fragte ich. „Artona ist in großer Gefahr. Ihr müsst los und Artona retten“, sagte Dad. „ Es könnte sein, dass ihr magische Kräfte habt! Schaut nochmal ins Buch und lest es bis morgen Abend durch. Verstanden?!“, fragte Mum. „Verstanden“, sagten Sofie und ich, wie aus einem Mund. „Dann geht nach oben und macht euch fertig“, sagte Mum. „Aber“, fing Sofie an, „Keine Widerrede“, sagte Mum, aber sie lächelte dabei. Aber eine wichtige Frage musste ich noch stellen: „Könnt ihr nicht mitkommen?“ Mum schaute mich an und lächelte: „Nein, denn tatsächlich kann nur die zweite Generation magische Kräfte haben und nach Artona kommen. Und das seid ihr. Wir konnten nur bis zum 10. Lebensjahr nach Artona. Aber wir sind leider keine 10 mehr. Und jetzt hopp nach oben“.

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