Klagelied eines Sternes und des Mondes

Written by Minna

Preface

Liebe Leserinnen und Leser, dieses Gedicht könnte etwas verwirrend erscheinen, weil die Sicht des Erzählers zweimal wechselt. Zuerst ist es nämlich eine Serenade eines Sterns an den Mond, danach ein Liebeslied vom Mond an die Sonne und schlussendlich die dritte Erzählerperspektive. Ich hoffe euch gefällt mein Gedicht! :)

Mein Mond, meine Liebste, ich vermisse dich sehr,
wenn ich seh dein Silber auf dem Meer,
wenn ich seh dein bleiches, erhab’nes Gesicht,
das mich untergehen lässt in seinem Licht
 
Ich vermisse dich, ich vermiss dich so,
und war ohne dich eine Weile froh,
aber jetzt scheinen die Nächte viel zu dunkel
und die Schwärze weicht nicht meinem Gefunkel.
 
Ich bewundere dich, doch immer fern
und bin ja nur ein kleiner Stern
der bald flackert und bald verlischt
und kein Licht wirft auf die weisse Gischt
 
Ich denke nicht, dass du weisst wie schön,
die Schatten deinen einsamen Antlitz krönen,
denn du, meine Königin der Nacht
lässt mich weinen und sehnen nach deiner Pracht
 
Oh mein Mond du siehst mich immer noch nicht,
ich kann nur beweinen dein Gesicht
denn mein Licht flackert und erlischt
und ich geh unter in der Gischt.
 
Meine Sonne, meine Wunderschöne,
willst du, dass ich dich verwöhne?
Ich kann dir alles, alles geben,
mein Herz, meine Seele und mein Leben
 
Ich bin nur Mond, nicht elegant,
bin in das Reich der Nacht verbannt
ich kann dich niemals, nie erreichen
nur den Himmel ewig schwach erbleichen
 
ich kann nur kaltes Licht dir schenken
nur die Welt in Schatten tränken
ich kann nicht anders, als zu verblassen
und mich immer noch mehr zu hassen
 
Meine Sonne du bist edel, erhaben
hast alle guten, lieben Gaben,
du schenkst der Welt dein goldnes Licht
und doch, und doch, du siehst mich nicht.
 
Ich die Nacht und du der Tag,
ich die Last der Schatten trag,
und nicht zu erreichen scheinst du zu sein,
Glück in den Sternen kann ich finden kein.
 
Ich kämpfe mich in deine Nähe
weil ich ohne dich zu sehr verschmähe
und doch, ich war zu verliebt und kühn
und musste in deiner Nähe verglühn.
 
Sonne weinte sehr um Mond,
Kohle nun, am Himmel trohnt,
und Mond konnte nicht mehr lachen
nur noch ein flackerndes Licht entfachen
 
Mond war müde, sie wollte nicht mehr,
warf kaum noch Licht auf das ruhige Meer,
und Sonne war zu weit entfernt,
hatte das Reisen durch die Nacht nie gelernt.
 
Mond war traurig, als sie sah,
dass eine schwarze Stelle war da,
wo einst ihr liebster Stern brillierte,
und Seite an Seite mit ihr regierte.
 
Mond war verzweifelt, weit weg vom Tag,
der als Sonne tief im Schlafen lag,
und auch Sonne vermisste ihre Mond,
die noch immer allein am Himmel trohnt.
 

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