Ohne Dich?

Written by Minna

Ohne Dich?
Meine Hände sind benetzt vom Regen,
kalt von den Tropfen, die um mich fegen.
Ich zittere, meine Hände auch,
Bis zu den Knochen dringt der Hauch,
Fast verflogen, doch stechend kalt,
er sich an meinen Körper krallt.
Ich steh nur da, erfrierend und nass,
Der dumpfe Schmerz, der flammende Hass.
In den Himmel schau ich rauf,
die kurze Blindheit nehm ich in kauf.
Ob ich lächle spür ich nicht,
die Taubheit kriecht mir ins Gesicht.
Meine nackten Füsse, blutig benetzt,
sind nicht so wie mein Herz verletzt.
Wie eine Trauerflut mit eisiger Gischt,
letztendlich jedes Licht erlischt.
Das Dorf ist still, kein Laut erklingt,
nur der Wind, der klagend, leise singt.
Auch das Prasseln des Regens erfüllt die Nacht,
Der Blitz erhellt, der Donner kracht.
Quälende Entscheidung, was kommt nun,
Was soll ich hier auf Erden ohne dich tun?
In den Himmel zurück kann ich nicht gehn’,
Die Tore könnt’ ich nicht mehr sehen.
Gefallene Engel, hier auf Erden,
Doch du wirst frisch ein Engel werden.
Zu kalt. So wie deine letzte Ruh,
zu kalt, mach meine Augen zu.
Meine Flügel tragen mich nie mehr fort,
nie mehr an den allerschönsten Ort.

No comments

Leave a comment