Der Spiegel öffnet sich nur für den, der sich selbst nicht sieht

Escrito por Marlene

Prólogo

Liebe (UND sehr geehrte) Cornelia Funke! Ich bin ein sehr großer Fan ihrer Werke und seit kurzem hat es mir Ihre neueste Buchserie Reckless besonders angetan. Ein paar Ihrer Geschichten waren mir natürlich schon vorher bekannt, aber nachdem ich 'Lebendige Schatten' -nach zwei Tagen intensivstem im Zimmer Verschanzens und Buch Verschlingens- fertig 'ausgesaugt' hatte, bin ich mit meiner kindlichen Begeisterung für 'Die wilden Hühner' endlich vollkommen im Diesseits angekommen. Reckless hat mich begeistert! Und man muss dazu sagen, dass ich Büchern -soviel ich von ihnen auch zu verschlingen pflege- immer recht skeptisch gegenüber trete, besonders wenn sie von solchen bekannten Schriftstellern verfasst wurden. Reckless hatte aber schon seit dem Erscheinen des ersten Bandes mein Interesse geweckt, auch wenn es seine Zeit dauerte, bis ich es endlich zwischen die Finger bekam. Meine Eltern meinten, es wäre gut, dass ich mir das Buch nur ausgeborgt hätte, wäre es doch ohnehin völlig trottelig, Geld für ein Buch auszugeben, an dem ich eigentlich nicht mal 5 Tage las. Nach Vollendung, lief ich dann aber sogleich in eine Buchhandlung, krallte mir den zweiten Teil und las ihn an zwei Abenden zuende. (Verkaufen? Nein, nein, ausgelesene Bücher, muss ich wie Trophäen behalten :) ) Meine Skeptik wurde gekillt. Ich habe es noch nie erlebt, dass ich während der Lektüre eines Buches lauthals mitgefiebert habe. Wie als würde ich in einem Fußballstadion sitzen. So spannend, es war gar nicht auszuhalten! Aber ich habe mich -natürlich- auch an der Sprache erfreut. Ich liebe die Bilder und Welten, die Sie mit Wörtern in den Köpfen Ihrer Fangemeinde erschaffen können. Mein größter Traum ist es, ebenfalls Schriftstellerin zu werden und meine Leser genauso zu fesseln, wie Sie es können. Sie sind wirklich ein großes Vorbild! Zuwider aller Zweifel möchte ich Ihnen aber auch noch ein selbstverfasstes Gedicht mitschicken, das auf der Story des ersten Bandes von Reckless beruht. Wenn sie diese E-mail erreicht, hoffe ich, sie haben ein bisschen Freude damit und mit dem Rest meines Schreibens! Vielen Dank für die Inspiration und liebe Grüße aus Wien, Ihre Marlene Beisser

Spürst du, wie die Angst dich bannt
Wie sie dich bezwingen will
So lebendig wie tot, so leise wie schrill
Doch du wehrst dich wutentbrannt

Tölpel!

Ist dir die Deine nicht genug
Welt, die du langsam vergisst
Welt, in der du leben musst - Welt, die du nicht vermisst
Im Kopf nur den Vorzug

Fremder!

Was ist es, das dich hält
Das dich zwingt zurück
Der Blick wissend, die Zügel Richtung Unglück
Dein Leben, das dem Ende zuschnellt

Glücklicher Dummkopf

Ist es die Hoffnung, die dir die Sicht nimmt
Der Wahnsinn, der die Furcht betäubt
Respekt vor dem Lehrer, wegen Raubzug erfreut
Die Sorgen vom Spiegel abgeschirmt

Kleiner Glückspilz!

Hast du dich denn wirklich schon bezwungen
Ist es sie, die dir den Rücken stützt
Die Angst vor deinem Tod erloschen,
die Angst vor ihrem, die dir nützt
Doch dein Clou ist nicht gelungen

Gestalt einer Füchsin, rot wie Feuer
Dieses Mädchen kommt dir teuer

Schlaumeier!

Glaubst du weißt du, was du machst
Denn die Jahre ziehen fort
Unbekümmert wie gewohnt,
wegen des Bruders noch manchmal dort
Ohne zu wissen, was du entfachst

Der Spiegel kennt keine Gnade
Aus des Bruders Haut wird Jade

Ein Fehler, Jacob!

Hat sie dich schon eingeholt
Frisst sich an deinem Körper satt
Alle kommen sie mit dir, die Haut des Bruders spiegelglatt
Die letzte Idee weit ausgeholt

Zwischen zwei Küssen ein Name
Läufst dem Unglück in die Arme

Die Zeit läuft dir davon, Jacob!

Wächst dir schon die Verzweiflung über den Kopf
Gehst trotzdem nach deiner Pflicht
Doch Vorsicht, Jacob, der Feind schläft nicht
Und er packt die Gelegenheit beim Schopf

Soviel Angst, soviel Wut
Soviel Wagnis, soviel Blut

JACOB?!

Bist du dem Tode nicht schon viel zu nah
Nein, er ist dir viel mehr wert
Führst sie weiter, Hand am Schwert
Die nächste Hürde ist schon da

Seit wann bist du so dumm, Jacob?

Wieder dein Verstand, der dir zu schaffen macht
Und dauernd denkst du nur an sie
Die Liebste deines Bruders, loswerden - irgendwie
Das Herz der Füchsin umgebracht

Vorsicht, Jacob!

Denkst du wirklich, du seist am Ziel
Hast den Gegner unerschätzt
Führst sie auf den Lösungsweg,
ein kleiner Skorpion auf die Brust gesetzt
Entschieden hat die Zeit das Spiel

Ein Kuss aus Liebe, erwacht aus einem Traum
Augen vergoldet, Junge -halt dich im Zaum!

Und was jetzt, Jacob?

Kannst du mit der Schuld noch leben
Deine Gefährten zu sehr verletzt
Können nicht weilen, dürfen nicht ruhn -
wieder bist es du, der hetzt
Den Kampf noch längst nicht aufgegeben

Nur ein Name, schwarz weiß rot
Es sprießen die Zweige, die Fee scheint tot

Fast, Jacob!

Siehst du den Bruder am Altar
Hast dich schon gewinnen sehn
Der Plan der Kaiserin schlug fehl, hörst sie nun um Gnade flehn
Was für ein wundervolles Paar

Die Fee, sie lebt, zeigt ihre Pracht
Und Rot beweist auf Weiß die Macht

Es ist okay, Jacob!

Sitzt dir in den Knochen der Schreck
Jegliche Hoffnung aus dem Herzen
Doch die Fee, sie zeigt sich gnädig,
weiß sie doch ob deiner Schmerzen
Schnapp ihn dir und bring in weg

Ich habe dir gesagt, Jacob wird es schaffen!

Ist es dir klar
Nun haben sie Glück
Schulden dir viel, bis nachhause ein Stück
Jetzt bist es du, der schwebt in Gefahr

Fluch des Namens, Kreis aus Blut
Die Todesschlinge steht dir gut

Ein Jahr noch, Jacob!

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