Sofia Mancuso Künstlerin aus Rom, Italien

Ich bin Sofia Mancuso und bin 19 Jahre alt. Ich bin in Rom geboren und aufgewachsen und habe dort die Deutsche Schule besucht. Ich bin zweisprachig, weil meine Mutter Deutsche ist und mein Vater Italiener. Seit Sommer 2023 wohne ich in Koblenz und mache ein FSJ an einer Realschule plus. Nächstes Jahr werde ich wahrscheinlich — in Köln — soziale Arbeit studieren. Kunst liebe ich seit ich denken kann.

In und mit der Kunst habe ich mich immer ausdrücken und wohl fühlen können. Kunst bedeutet für mich auch die Möglichkeit, mir etwas von der Seele zu schreiben. Gedichte schreibe ich schon seit ungefähr 2016.

Damals habe ich mit einer "Tagebuch-Idee" begonnen und immer von mir selbst verlangt, jeden Tag fleißig etwas zu schreiben. Diese Einstellung hat mich auf lange Sicht gestresst, und dann habe ich angefangen nur dann zu schreiben, wenn ich etwas gefühlt oder wahrgenommen habe, das ich gerne mit anderen Menschen teilen wollte und auch für mich festhalten wollte. Oft geht es daher um Realitätswahrnehmungen wie auch um die Kapazität, Gefühle tiefgehend zu fühlen und sich dadurch danach weiter zu entwickeln, egal wie schlecht oder schön diese sind.

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Was hat dich zur Kunst gebracht?

Das Leben selbst hat mich zur Kunst gebracht. Durch das Leben und Erleben habe ich in der Kunst immer einen Rückzugsort gefunden, eine Sicherheit, die immer bleibt und sich gleichzeitig mit dir weiterentwickelt. Für mich ist Kunst eine Ausdrucksform und kann mich zur Ruhe bringen. Kunst hat mich immer fasziniert, in all ihren Formen. Meine Eltern brachten mich regelmäßig in Museen und Ausstellungen, Kunst war immer da.

Wie hat sich für dich die Möglichkeit ergeben, an Cornelias Artist in Residence Projekt teilzunehmen?

Meine Klassenlehrerin, die auch meine Deutsch- und Kunstlehrerin war, wusste, dass ich Gedichte schreibe und hat mich in einer Unterrichtsstunde darauf angesprochen, ohne zu sagen, dass es um Cornelias Projekt geht. Als ich ihr sagte, dass mein Interesse sehr wohl besteht, hat sie mir genauere Infos gegeben, und schon ein paar Tage später haben meine Lehrerin und ich Cornelia auf Zoom getroffen. Daraufhin war ich bis jetzt zwei Mal bei ihr.

Wie hat dir die Zeit auf Cornelias Hof in Volterra gefallen? Hast du dort Inspiration gefunden?

Die Zeit in Fraggina kann man schwer in Worte fassen, die umgebende Natur dort fühlt sich an wie eine tiefgehende Therapie für die Seele. Die Inspiration wird besonders laut, wenn der Rest um einen still ist. Also ja, ich habe dort immer viel Inspiration gefunden. Man könnte es meiner Meinung nach auch als "Seelenfreiheit" beschreiben. Es fühlt sich so an, als würde man stehen bleiben mit den eigenen Gedanken und Gefühlen, während der Rest an einem vorbeirennt. Man hat viel Zeit zum Überlegen und dafür, wieder den Weg zum tiefsten Ich zu finden. Ich habe mich nach den Besuchen immer wie neugeboren gefühlt, mit vielen neuen Ideen, Perspektiven und einer breitgefächerten Sammlung von Erfahrungen, die einfach einzigartig sind. Das Gemeinschaftsgefühl und die Harmonie, die dort entstehen zwischen den Personen und der Natur, sind beeindruckend. Als wäre man auch dort immer zu Hause. Menschen aus der ganzen Welt mit faszinierenden Geschichten, sehr leckeren Rezepten und extrem vielseitigen interessanten Kunstwerken jeglicher Art.

Der Ort ist magisch. Es funkelt dort einfach.

Was hast du von dort mit nach Hause genommen?

Ich habe viel mitgenommen von meinen Besuchen in Fraggina. Das Wertvollste ist die Zeit, die ich an dem Ort mit den Personen verbringen durfte und die bereichernden Gespräche, die ich nun immer eng bei mir halte. Ich freue mich zudem sehr, neue Bekanntschaften und Freundschaften geschlossen zu haben und Teil des Projektes sein zu dürfen, wie auch die Bindung zu dem Ort gefunden zu haben. Fraggina spricht mich an und kann mir an vielen Stellen weiterhelfen.

Sofias Gedicht "Staubige Vitrine"

"Plastiktüte"

"Wanderer"

"Wolken aus Stein"

"Trockene Wellen"

"Lucine appese"