Fragen & Antworten

Unzählige Fragen habt ihr Cornelia im Laufe der Zeit gestellt. Hier findet ihr eine Sammlung, die nach und nach wachsen wird.

Wenn du eine Zeitmaschine hättest, wo würdest du hinreisen?

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Dann würde ich mir ein Stück von Shakespeare ansehen, in dem er selbst mitspielt, Heinrich Heine treffen, Mozart und Henry Purcell, Rodin beim Meißeln zusehen, mir die Akropolis ansehen, als sie noch bunt war ... und in die Zukunft fliegen, so weit, dass ich andere Planeten besuchen kann.

Wie hast Du den Fall der Mauer erlebt?

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Ich war hochschwanger mit meiner Tochter, und mein Mann hatte gerade eine schwierige Operation überstanden. Dadurch war alles, was in der Außenwelt geschah, etwas unwirklich zu der Zeit. Aber ja, natürlich habe ich mich gefreut! Und ich war sicher nicht die einzige, der die Geschehnisse damals sehr unwirklich und unglaublich vorkamen.

Schreibt man für Kinder anders als für Erwachsene?

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Ich schreibe alle meine Geschichten so, dass sie im Prinzip jedes Alter auf irgendeine Weise unterhalten. Geschichtenerzähler schicken ja nicht einige Zuhörer fort, sie erzählen immer für alle. Trotzdem gibt es natürlich Geschichten, von denen ich denke, dass Kindergartenkinder sie lieben und andere, vor denen ich alle Leser unter 14 warne. Aber nach meiner Erfahrung ignorieren Leser solche Ratschläge.

Welche Interessen hast du außer dem Schreiben noch?

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Fast alles! Freunde und Familie, Reisen, Geschichte, Film, Kunst, Musik, Naturschutz, Raumfahrt, alles, was mit Fliegen zu tun hat ... eigentlich entdecke ich jeden Tag etwas Neues. Ach ja, und ich stricke viel.

Hast du einen Lieblingsplatz zum Schreiben?

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Eigentlich nicht. Ich schreibe inzwischen sehr gern an vielen Orten. Ich schreibe gern in meinen Lieblingscafés, aber auch am Flughafen, im Zug, im Garten ..... da ich immer ein Notizbuch dabei habe und einen guten Stift, schreibe ich, wo immer ich bin.

All meine Freunde kennen den Anblick, dass ich dasitze und schreibe, wenn wir uns irgendwo treffen.

Hast du feste Zeiten zum Schreiben?

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Als meine Kinder noch zuhause waren, habe ich nur geschrieben, wenn sie nicht da waren. Aber inzwischen genieße ich die Freiheit, zu schreiben, wo und wann mir danach ist. Ich habe allerdings in meinem (Papier-) Kalender Sticker für die Kapitel, an denen ich jeweils arbeiten will. Wenn eins nicht fertig wird, kommt der Sticker auf den nächsten Tag, aber ich plane die Arbeit schon mehrere Wochen im Voraus, weil ich inzwischen manchmal an vier Büchern gleichzeitig arbeite.

Was macht für dich den Beruf einer Autorin aus?

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Ich kann einfach das tun, was ich am allerliebsten tue: Geschichten erzählen. Und ich kann in den Geschichten in Länder und Welten reisen und Wesen treffen, die ich im realen Leben vielleicht nie kennengelernt hätte und Dinge erleben, von denen ich schon lange träume (zum Beispiel auf Drachen reiten).

Viele deiner Bücher wurden verfilmt. Bist du immer zufrieden?

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Nein. Inzwischen erlaube ich das nicht mehr oft.

Die einzige Verfilmung, die mich ganz sinnlos glücklich gemacht hat, war Detlev Bucks "Hände weg von Mississippi". Bei allen anderen sind es immer Sachen, die man sieht, die man vorher nicht gesehen hat.

Das ist natürlich das Aufregende. Der Prozess ist auch oft sehr inspirierend. Aber beim Ergebnis geht es mir inzwischen eher so, dass ich zwei Jahre an einem fliegenden Teppich webe, und dann geben sie mir ein Taschentuch zurück und sagen: Das ist dasselbe.

Hörst du beim Schreiben Musik?

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O ja. Passend zu der Zeit, in der die Geschichte angesiedelt ist.

Bei "Tintenherz" war das Troubadourmusik oder Bach (auch wenn das eigentlich schon zu modern für die Geschichte ist). Hinter den Spiegeln war es Musik aus dem 19. Jahrhundert — Tschaikowski, Schubert, Beethoven. Und für Reckless 4 habe ich indische und japanische Musik bestellt.

Ich höre beim Schreiben oft andere Musik als in meiner Freizeit. Beim Autofahren höre ich eher die Red Hot Chili Peppers.

Wie wählst du die Namen für deine Charaktere?

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Mit den Namen gebe ich mir immer große Mühe. Ich schaue in Telefonbücher, in Pflanzen- und in Tierenzyklopädien. Und manche Namen sind auch einfach frei erfunden, zum Beispiel Ignaz Lauschohr in meinem Buch "Lilli und Flosse".

Welcher Charakter aus Harry Potter wärst du am liebsten und warum?

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Hm. Ich wäre, glaube ich, gern eine weibliche Version der Weasley Zwillinge — oder die Freundin von Neville. Zu den Zwillingen — weil die sehr viel Spaß haben und viel frecher sind als ich, und Neville liebe ich nun mal.

Kannst du eine Sache nennen, die du seit deiner Erstveröffentlichung dazu gelernt hast?

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Struktur. Das Schreiben hat sich bei mir mit der Zeit sehr verändert. Beim ersten Buch war es noch so: Am Anfang holterdipolter, und schließlich endet man irgendwo im Wald und weiß nicht weiter. Das merkt man dem Buch dann auch meistens an, weil die Hänger in der Mitte kommen und die Lösung oft sehr willkürlich ist. Inzwischen erstelle ich ausführliche Exposés, auch Charakterisierungen der Figuren und Gliederungen, die allerdings hoffnungslos oft umgeschmissen werden.

Bei "Drachenreiter" habe ich noch recherchiert, während ich schrieb, in Reiseberichten und Büchern über Pilze und Fabelwesen. Bei "Herr der Diebe" habe ich das schon geändert und vor dem Schreiben etwa ein halbes Jahr recherchiert – über Venedig natürlich. Bei "Tintenherz" habe ich mehr als ein Jahr Bücher über Bücher gelesen, über das Binden und Restaurieren, berühmte Bibliotheken, besessene Sammler, Bücherdiebe und Büchermörder ... und parallel die Handlung entwickelt.

Aber meist nehmen meine Figuren ab Seite 100 die Handlung selbst in die Hand, und ich habe festgestellt, dass es besser ist, sie vom Zügel zu lassen, weil die Geschichte, die sie selbst erzählen, immer ungewöhnlicher ist als die, die ich geplant hatte.

Ist man als Autorin "Einzelkämpferin", oder tauschst du dich manchmal mit anderen Personen oder Autoren darüber aus, was du schreibst?

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Es gibt keine Künstler, die Einzelkämpfer sind. Das ist ein Klischee, das sich hartnäckig hält, weil es so romantisch klingt. Aber die Wahrheit ist viel romantischer. Künstler leben von der Inspiration, die andere bringen.

Ich tausche mich mit meinen Freunden, meinen Kindern, aber auch sehr gern mit meinen Lesern über meine Geschichten und Illustrationen aus. Meine Tochter Anna hat zum Beispiel schon viele Änderungen inspiriert, und mein Sohn Ben ist das Modell für so manchen Helden.

Hast du beim Schreiben bestimmte Rituale, wie zum Beispiel Tee trinken oder eine bestimmte Hintergrundmusik hören?

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Oh ja, Espresso, Tee und oft auch ein Schälchen mit Kauzeug (Haribo- und Katjestüten — direkt importiert aus Deutschland, denn die geliebten Kautiere und Kaufrüchte gibt es in den USA leider nicht) oder Schokolade. Und zum Illustrieren höre ich sehr gerne klassische Musik, am liebsten Bach.

Was waren die schönsten Ereignisse in deinem Leben?

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Es gibt zu viele, um eins zu nennen. Jedes Mal, wenn mir Menschen begegnen, die in meinen Geschichten Zuflucht finden, ist das ein unbeschreibliches Erlebnis. Anders wunderbar als das Erlebnis, meine Kinder zum ersten Mal im Arm zu halten oder jetzt zu erleben, wie sie die Flügel spreizen, aber auf diese andere Art ebenso unvergesslich — jede einzelne Begegnung mit Fremden in aller Welt, die in meinen Worten zuhause sind.

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