Fragen & Antworten

Unzählige Fragen habt ihr Cornelia im Laufe der Zeit gestellt. Hier findet ihr eine Sammlung, die nach und nach wachsen wird.

Hast du Kinder? Und wenn ja, schreiben die auch?

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Ich habe eine Tochter und einen Sohn. Anna arbeitet als Restauratorin, und Ben komponiert und produziert Musik und arbeitet als DJ.

Wenn du dein zweites Leben selber gestalten könntest, wie würde das aussehen?

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Ich würde keine Menschenform wählen. Ich würde lieber die Form eines Delphins annehmen. Bei Delphinen ist der soziale Umgang viel leichter und besser als beim Menschen. Außerdem ist das Delphinleben viel interessanter, auch wenn es gefährlicher ist.

Wie denkst du dir die Figuren aus?

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Ich glaube, niemand kann Charaktere komplett erfinden. Es gibt nichts in einem Buch, was nicht irgendwie von unserem Leben inspiriert ist oder von dem, was diese Welt bereithält.

Ich benutze diese Inspiration bei Figuren aber selten bewusst. Ich arbeite eher mit Bildern, alten Fotos, Gemälden..., um einer Figur ein Gesicht zu geben. Oft zeichne ich diese Gesichter erst mal ab, bevor ich mich an die Worte mache. Ab und zu sind meine Figuren aber auch eindeutig von einer realen Person inspiriert. Mein Sohn Ben war das Vorbild für Bo in "Herr der Diebe", und ohne ihn würde es weder Jacob noch Will Reckless geben.

Meine Tochter Anna dagegen hat lieber eine Widmung vorab und ist immer meine erste Leserin. Sie hat einige Figuren inspiriert, aber ich bin nicht sicher, wie Anna es finden würde, wenn ich sie zum eindeutigen Vorbild machte.

Was waren die schönsten Ereignisse in deinem Leben?

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Es gibt zu viele, um eins zu nennen. Jedes Mal, wenn mir Menschen begegnen, die in meinen Geschichten Zuflucht finden, ist das ein unbeschreibliches Erlebnis. Anders wunderbar als das Erlebnis, meine Kinder zum ersten Mal im Arm zu halten oder jetzt zu erleben, wie sie die Flügel spreizen, aber auf diese andere Art ebenso unvergesslich — jede einzelne Begegnung mit Fremden in aller Welt, die in meinen Worten zuhause sind.

Wolltest du schon immer Schriftstellerin werden?

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Nein, als Kind und Jugendliche wollte ich das nicht — ich wusste gar nicht so genau, was ich einmal werden will. Ich wollte zum Beispiel Astronautin werden (bis ich erfuhr, dass man dazu erst mal zum Militär muss), dann dachte ich darüber nach, Pilotin zu werden oder zu den Indianern zu ziehen. Oder vielleicht etwas zu tun, was die Welt wenigstens etwas besser macht...

Viele deiner Bücher wurden verfilmt. Bist du immer zufrieden?

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Nein. Inzwischen erlaube ich das nicht mehr oft.

Die einzige Verfilmung, die mich ganz sinnlos glücklich gemacht hat, war Detlev Bucks "Hände weg von Mississippi". Bei allen anderen sind es immer Sachen, die man sieht, die man vorher nicht gesehen hat.

Das ist natürlich das Aufregende. Der Prozess ist auch oft sehr inspirierend. Aber beim Ergebnis geht es mir inzwischen eher so, dass ich zwei Jahre an einem fliegenden Teppich webe, und dann geben sie mir ein Taschentuch zurück und sagen: Das ist dasselbe.

Schreibt man für Kinder anders als für Erwachsene?

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Ich schreibe alle meine Geschichten so, dass sie im Prinzip jedes Alter auf irgendeine Weise unterhalten. Geschichtenerzähler schicken ja nicht einige Zuhörer fort, sie erzählen immer für alle. Trotzdem gibt es natürlich Geschichten, von denen ich denke, dass Kindergartenkinder sie lieben und andere, vor denen ich alle Leser unter 14 warne. Aber nach meiner Erfahrung ignorieren Leser solche Ratschläge.

Hast du feste Zeiten zum Schreiben?

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Als meine Kinder noch zuhause waren, habe ich nur geschrieben, wenn sie nicht da waren. Aber inzwischen genieße ich die Freiheit, zu schreiben, wo und wann mir danach ist. Ich habe allerdings in meinem (Papier-) Kalender Sticker für die Kapitel, an denen ich jeweils arbeiten will. Wenn eins nicht fertig wird, kommt der Sticker auf den nächsten Tag, aber ich plane die Arbeit schon mehrere Wochen im Voraus, weil ich inzwischen manchmal an vier Büchern gleichzeitig arbeite.

Gibt es Dinge, die du überhaupt nicht ausstehen kannst?

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Himmel, wo soll man da anfangen?

Ich hasse es, wenn Stärkere Schwächere ausnutzen, misshandeln, demütigen. Wenn man kein Mitleid hat, kein Verständnis für andere und solche, die einfach anders sind.

Ich verabscheue Tierversuche, Kinderarbeit, Kindersoldaten, dass Menschen, die vor Folter und Gewalt mit ihren Kindern hierher fliehen, nicht bleiben dürfen ...

Leider hat die Liste kein Ende.

Wie definierst du persönlich den Begriff 'Bestseller', und wie ist er für dich besetzt?

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Jeder Geschichtenerzähler freut sich natürlich, wenn ein Buch es zum Bestseller bringt, weil das bedeutet, dass es viele Leser gefunden hat. (Vor allem angesichts der Tatsache , dass die normale Auflage für ein Buch gerade mal zwischen 5.000 und 10.000 Exemplaren liegt, und die meisten Bücher nicht einmal eine zweite Auflage erleben).

Also – kurz gesagt- 'Bestseller' bedeutet oft ein längeres Leben für eine Geschichte und die Übersetzung in viele Sprachen, was natürlich jeden Autor sehr glücklich macht.

Was 'Bestseller' leider auf keinen Fall bedeutet, ist, dass es sich automatisch um ein gutes Buch handelt. Es gibt gute Bücher, die Bestseller werden und sehr schlechte.

Hast du Lieblingsautoren, die dich inspirieren?

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Sehr, sehr viele! Ich habe eine Liste auf Goodreads, die ein paar der Bücher zeigt, die mich inspirieren. T.H.White, Dickens, Kipling, Maupassant, Steinbeck, Heine und Büchner .... aber das ist nur die Spitze des Eisbergs ...

Wer unterstützt dich als Autorin am meisten?

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Meine Assistentin Angie, ohne die ich keine Zeit zum Schreiben hätte. Meine Literaturagenten, Übersetzer, Verleger, Illustratoren, Theaterleute... es wird sehr unterschätzt, wie viele Menschen beim Erzählen von Geschichten helfen und inspirieren.

Was hast du aus deiner Schulzeit mitgenommen?

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Die rebellischen roten Nonnen von Westfalen haben mich beeindruckt und geprägt (ich war auf einer Ursulinen-Schule). ‘Hört nie auf, selber zu denken’, wurde uns gesagt. Sie haben uns vermittelt, dass auch Mädchen alles im Leben erreichen können.

Sind die Orte in deinen Büchern fiktiv, real oder eine Mischung aus beidem?

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Alle fiktiven Welten sind Spiegelbilder unserer Welt. Und ich liebe die, die das auch zeigen.

Eine Welt, die verzweifelt versucht, nichts mit dieser zu tun zu haben, kommt für mich sehr blutleer und künstlich daher. Die Wirklichkeit dieser Welt ist so viel reicher und so viel unberechenbarer als alles, was wir uns ausdenken können. Deshalb liebe ich es, einen konkreten Ort als Ort meiner Geschichten zu wählen, mitsamt all der Inspiration, die das bringt.

Der Ort ist für mich immer eine der Hauptfiguren — die Leinwand, auf die ich male.

Was inspiriert dich zum Schreiben, und könntest du dir ein Leben ohne das Schreiben vorstellen?

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Mich inspiriert alles, absolut alles. Was ich sehe, rieche, höre, lese ... Was meine Kinder und Freunde tun, Fremde auf der Straße, Orte, die ganz besonders sind. Die Welt ist voller Geschichten. Und ja, ohne Schreiben ohne Schreiben könnte ich wohl leben, aber nicht, ohne Geschichten zu erzählen.

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