Maras Reise durch die Zeit

Geschrieben von Chiara

Mara machte mit ihrer Klasse einen Ausflug. Sie besuchten eine alte Ruine, die früher angeblich einmal eine große Stadt gewesen war. Der eine Teil sollte ein großes Labyrinth gewesen sein. Mara glaubte jedoch nicht an solche Ammenmärchen. Widerwillig trottete sie hinter ihrer Klasse und den wenigen Touristen her, die sich hierhin verirrt hatten. Sie blieb erst stehen, als sie auf einmal ein seltsames Leuchten wahrnahm. Es drang aus einer kleinen Nische zwischen zwei verfallenen Wänden hervor. Mara folgte dem Licht und stand plötzlich im Herzen der Ruine - im Labyrinth! Vor ihr war ein Felsen. Er war über und über mit Runen beschriftet. Erst jetzt bemerkte Mara, dass das Leuchten aus dem Felsen zu kommen schien. Sie ging langsam auf den Felsen zu und streckte ihre Hand aus. Genau in dem Moment, als die Finger von Mara den Stein berührten, schien das Leuchten in Mara einzudringen und sie zu umhüllen…

Als Nächstes wachte Mara in einer Gasse auf. Hufgetrappel und Stimmen drangen an ihr Ohr. Mara richtete sich auf und rieb sich die Augen. Träumte sie? Was war passiert? Und da erinnerte sie sich an alles: an den Ausflug mit ihrer Klasse, an das Leuchten, an den Felsen… Mara schreckte hoch und sah sich um. Sie erinnerte sich an eine Sage, die besagte, dass ein Felsen im Labyrinth der Ruine stehe und jeder, der diesen anfasse, in die Zeit rückwärts geschleudert würde. Ja, in die Zeit, in der die alte Stadt noch existierte. Mara sah sich um und dachte: „Das würde passen!“ Um sie herum erblickte sie Pferde anstatt Fahrräder und Kutschen anstatt Autos. Mara atmete tief durch und überlegte, wie sie aus dieser Zeit wieder zurückreisen könnte. Da hörte sie plötzlich Stimmen. Die Stimmen sagten etwas von einem Spukhaus am Ende der Straße und von einem Diamanten. Mara wusste nicht warum, aber ihr Gefühl sagte ihr, dass das ihre Rettung sein würde. Also trat sie aus der Gasse hinaus. Sie ließ ihren Blick durch die Straße schweifen. Und tatsächlich stand dort ein Haus, das aussah, als ob es schon 100 Jahre alt sei. Das war bestimmt das Spukhaus! Mara schlich sich an das Haus heran und betrat es. Die Dielen knirschten unter ihren Sohlen bedrohlich, als würden sie gleich durchbrechen. Spinnweben hingen von der Decke herab. Alles wirkte schauerlich. Doch Mara lief unbeirrt weiter, denn irgendwie wusste sie, wo sie lang gehen musste. Nachdem sie 10 Minuten durch das Haus geschlichen war, fand sie schließlich eine Kiste. Sie schlug den Deckel von der Kiste auf und wurde für einen Moment vom Leuchten eines Diamanten geblendet. Da fiel ihr auf, dass es dasselbe Leuchten war wie das, das sie überhaupt in diese Welt geführt hatte. Das Leuchten, das aus dem Felsen gekommen war und sie schließlich umhüllt hatte. Intuitiv hob sie den Edelstein hoch und schloss die Augen. Der Stein würde sie wieder in ihre Welt zurückbringen. Und wirklich! Als sie ihre Augen wieder öffnete, stand sie an der gleichen Stelle, wo sie das Leuchten das erste Mal bemerkt hatte. Ihre Klasse bog gerade um eine Ecke. „Kommst du Mara?“, riefen ihre Freundinnen. „Ich komme gleich!“, rief sie zurück und rannte schnell zum Felsen. Sie hatte noch immer den Edelstein in der Hand und wusste, dass sie diesen am Felsen zurücklassen musste. Vorsichtig legte sie den Diamanten in ein Loch und für einen Moment passierte nichts. Doch dann schien es Mara, als ob das Labyrinth plötzlich froher und heller scheinen würde - es war wieder komplett! Und auch in Mara machte sich ein Glücksgefühl breit. Schnell rannte sie zu ihrer Klasse zurück.

Zu dieser Geschichte gibt es 1 Kommentar

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Bea – 28. Juni 2024

Hallo liebe Chiara ich mag deine Geschichte da du sie sehr schön geschrieben hast es würde mich freuen wenn du mehr solcher Geschichten schreiben und veröffentlichen würdest Liebe Grüße Bea