Janneke Ipenburg Autorin und Illustratorin aus den Niederlanden
WebsiteWarum bist du Illustratorin geworden?
Weil ich Bilderbücher liebe.
Wie sieht so ein Arbeitstag bei dir aus?
Ich würde gerne antworten, dass ich ein "früher Vogel" bin und nach einem langen Spaziergang um 8:00 Uhr am Zeichentisch sitze, aber nein. Ich tue mich schwer mit dem Aufstehen, deshalb beginne ich meine Arbeit selten vor 10:00 Uhr. Darauf bin ich nicht stolz, haha. Ich mache gerne erst mal ein bisschen Gymnastik, bevor ich mich hinsetze. Danach starte ich mit einer ersten Tasse Kaffee in meinen Arbeitstag.
Gibt es Illustratoren, die dich beeinflusst haben/beeinflussen?
Ich glaube, es ist unmöglich, nicht beeinflusst zu werden durch andere Künstler. Tatsächlich wird mein kreativer Prozess von anderen Illustrationen erst angestoßen. Ohne die Kunst der Illustratoren, die ich persönlich sehr mag, wäre ich heute nicht dort, wo ich bin.
Was war deine allererste Illustration?
Meine allererste Illustration liegt wahrscheinlich in einer Kiste in meinem Elternhaus. Sie gehört zu einer Geschichte, die ich mit sieben Jahren geschrieben hatte. Eine weitere frühe Illustration entstand für eine Geschichte, die jetzt auch schon 20 Jahre alt ist, aber erst in diesem Herbst und mit neuen Illustrationen veröffentlicht wird.
Was inspiriert dich? Woher kommen die Ideen?
Mich inspirieren andere Künstler. Irgendwie bringen sie mich dazu, mich darauf zu konzentrieren, was ich wirklich machen möchte. Und natürlich inspiriert mich das Leben selbst, die Natur, die Tiere und die Verrücktheit des Lebens im Allgemeinen.
Hast du einen Lieblingsillustrator/-künstler?
Da gibt es viele! Wenn es um Tiere geht, dann ist es Simone Rea. Wenn es um surreale Welten geht: Shaun Tan. Und hinsichtlich Struktur und Pinselstrich beeindruckt mich Beatrice Alemagna. Die Liste könnte ich weiter und weiter führen...
Hörst du beim Illustrieren Musik oder Hörbücher, oder soll es lieber still sein?
Ich höre sehr gerne Podcasts, aber nur, wenn ich in der Malphase bin. Für das Konzipieren brauche ich Stille. Ich würde es gerne auch mal mit Hörbüchern versuchen, aber dafür habe ich noch nicht die richtige App gefunden.
Gibt es eine Wunschgeschichte, die du gerne mal illustrieren würdest?
Ich würde total gerne mal ein Volksmärchen illustrieren, oder eine klassische Geschichte wie zum Beispiel "Der Zauberer von Oz" oder "Alice im Wunderland". Ich denke aber auch, ein Klassiker wäre sehr anspruchsvoll, und ich weiß nicht, ob ich dafür schon bereit bin.
Gibt es eine Illustration, auf die du besonders stolz bist?
Ich liebe dieses Bild, das ihr hier unten seht, das mit dem Mann, der da was an die Wand schreibt, immer noch sehr. Es entstand für einen Gedichtband für Kinder, der 2021 erschienen ist.
Wenn du gerade nicht illustrierst, was tust du dann gerne?
Mein Freund hat mir ein großes Gewächshaus gebaut, und das ist definitiv einer meiner Lieblingsorte, wo man mich findet, während ich mich mit Samen, Pflanzen und Würmern beschäftige oder Tee trinke und ein Buch lese.
Was macht für dich den Beruf des Illustrators aus?
Geschichten zu erschaffen, Gefühle und Emotionen in Bilder zu verwandeln, eine interessante Komposition zu entwickeln (was für mich die größte Herausforderung ist).
Was macht deiner Meinung nach einen guten Illustrator aus?
Authentizität, Eigenart und ein Gefühl für Farben, Komposition und Storytelling.
Hast du manchmal auch einfach keine Lust zu zeichnen/zu malen? Musst du dich dann motivieren? Und wenn ja, wie machst du das? Gibt es so etwas wie eine Schreibblockade auch beim Illustrieren? Also so eine Kreativblockade?
Manchmal kann mich die Kunst anderer überwältigen, und in solchen Momenten zweifle ich an meiner eigenen Arbeit ("meine Arbeit ist so langweilig, ich wünschte, ich könnte ausdrucksstärker sein, ich bin so schlecht, wenn es um Details geht ...etc) Glücklicherweise ist das immer nur eine Phase, die ich vorüber gehen lassen muss. Mein eigentlicher Gedanke ist: Es muss ja nicht heute mein ultimatives Meisterwerk entstehen.