Richard Jones Illustrator aus England
WebsiteWarum bist du Illustrator geworden?
Ich wusste schon sehr früh, dass ich mein Geld mit der Kunst verdienen möchte, aber die Illustration entdeckte ich erst an der Uni für mich. Bis dahin hatte ich mich mit Grafik Design, Film, Fotografie und Bildender Kunst beschäftigt. In der Illustration vereint sich vieles aus all dem — Kreativität, Design, Vorstellungskraft und das Geschichten erzählen.
Wie sieht so ein Arbeitstag bei dir aus?
Ich versuche den Tag immer recht früh zu beginnen. Der kreative Teil meines Gehirns ist morgens am lebendigsten. Ich arbeite bis zum Mittag, dann scheint alles bis zum Nachmittag auf einen Stillstand hinzustolpern. Meist arbeite ich nach dem Abendessen dann noch einmal für ein oder zwei Stunden.
Gibt es Illustratoren, die dich beeinflusst haben/beeinflussen?
Ich bewundere die frühen Arbeiten von Brian Wildsmith — sein Umgang mit Farbe ist unübertroffen. Mich beeindruckt außerdem die Malerei des Grafikers Ben Shahn. Seine Fähigkeit, in seiner Arbeit einen bestimmten, wichtigen Moment einzufangen, ist sagenhaft.
Was war deine allererste Illustration?
Ich habe eine Zeit lang Flyer und Postkarten für Musiker und andere Künstler entworfen, deshalb denke ich, darunter war meine allererste Illustration. Mein erstes professionelles Buchprojekt war "Feelings", geschrieben von Libby Walden und erschienen bei Little Tiger Press. Bei diesem Projekt habe ich so viel dazugelernt und es liegt mir immer noch sehr am Herzen.
Was inspiriert dich? Woher kommen die Ideen?
Ich lese recht viel und habe bemerkt, dass ein einzelnes Wort, eine Zeile oder ein Textabschnitt Inspiration sein können für eine ganze Geschichte oder ein Bild. Ich habe auch immer ein Notizbuch griffbereit, um Gedanken festzuhalten. Die meisten bleiben verborgen darin und werden nicht mehr angeschaut, aber ein oder zwei von ihnen entfalten sich zu etwas Lebendigem.
Hörst du beim Illustrieren Musik oder Hörbücher oder soll es lieber still sein?
Während der Planungsphase eines Projekts brauche ich Ruhe und Stille. Wenn die grobe Arbeit getan ist und ich mich frei fühle, mit dem Illustrieren zu beginnen, dann sind mir Radio und Hörbücher eine angenehme Begleitung.
Hast du einen Lieblingsplatz zum Illustrieren?
Mein Arbeitsraum ist winzig, aber es ist warm und still dort und ich bin mit Dingen umgeben, die mich inspirieren. Ich bin sehr glücklich, diesen Raum zu haben.
Gibt es eine Wunschgeschichte, die du gerne mal illustrieren würdest?
Ich würde sehr gerne mal Shakespeare illustrieren, vielleicht "Der Sturm" oder "Ein Sommernachtstraum". Ich liebe auch die griechische Mythologie. Die kreativen Möglichkeiten, die man dafür hätte, wären unendlich.
Gibt es eine Illustration, auf die du besonders stolz bist?
Das ist eine ziemlich schwere Frage. Ich schätze verschiedene Aspekte meiner Arbeit, aber ich bin selten zufrieden mit dem Ergebnis. Allerdings mag ich das Cover von "The Snow Lion" sehr. Das Buch hat sich in zwanzig Sprachen verkauft, also müssen wir wohl irgendwas richtig gemacht haben.
Wenn du gerade nicht illustrierst, was tust du dann gerne?
Obwohl die Verstädterung schnell voranschreitet, lebe ich in einer ziemlich ländlichen Gegend und liebe es, die Landschaft rund um mein Zuhause zu entdecken. Ich hoffe, ich kann irgendwann noch ländlicher leben, noch mehr inmitten der Natur.