Die Gejagte

Escrito por Minna

Rascheln. Vorbei huschende Gestalten. Und die Schatten, die immer näher kommen. Sie haben mich umzingelt, ich spüre es. Sie verstecken sich noch, ja, aber sie sind da. Und sie kriechen immer näher, kriechen immer näher an mich heran. Ich laufe weiter. Lächerlich.

Es ist aussichtslos. Äste peitschen mir ins Gesicht, der Wind lacht mich höhnisch aus, während er mir kalt und rücksichtslos entgegen fliegt. Die Bäume zittern vor Furcht, während er an ihnen schüttelt. Lange schon, im Herbst hat er ihnen die bunten Kleider von den dürren Körpern gerissen, lange schon verharren sie still, in der Furcht, dass er ihnen auch noch ihre Äste abreißt. Aber er spielt nur mit ihnen, rüttelt und schüttelt sie zu seinem Vergnügen. Mich schlägt er einfach, während ich durch den schwarzen Wald presche. Sie kommen näher.

Ihre Bewegungen sind mühelos, so als ob sie über die gefrorene Erde gleiten.

Ich kann nicht fliehen. Also bleibe ich stehen. Ich erinnere mich noch. Zu meiner Zeit war es anders gewesen. Da hatte ich gejagt. Aber meine Kräfte waren schon lange versiegt, meine Kräfte konnten sie nicht mehr fernhalten. Oh nein.

Ganz nah waren sie.

Ich konnte sie nicht sehen,

Nicht riechen,

Nicht hören.

Aber sie waren da. Nun waren sie ganz nahe. Ganz nahe an mir dran.

Der Wind lachte nochmal höhnisch, während sie an mir rissen.

Oh ja, sie hatten mich gefangen. Hatten mich gejagt. Denn das war ich geworden.

Die Gejagte.

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