Lilli und Flosse
Zwei Nixlinge, ein vegetarischer Riesenkrake und ein kleiner, dicker Leuchtfisch erleben das Unterwasser-Abenteuer ihres Lebens. Ob sie dem gigantischen Aquarium der fiesen Schnorchels entkommen?
Lilli ist eine ganz besonders mutige kleine Nixe. Deshalb möchte sie auch unbedingt vor den Toren der Nixenstadt spielen - auch wenn ihr Freund Flosse sie warnt, weil seine Schuppen jucken, wie immer, wenn Gefahr droht. An Zweibeiner oder Riesenkraken glaubt Lilli sowieso nicht! Aber diesmal treffen die beiden das U-Boot "Seeteufel" von Herrn und Frau Schnorchel, die auf Nixenfang für ihr Aquarium sind. Da ist es nur gut, dass es auch den Riesenkraken wirklich gibt: Der nämlich bewahrt Lilli und Flosse davor, im Aquarium zu landen!
- Erstmals erschienen 1998
- Lesealter Ab 8 Jahren
- Illustriert von Cornelia Funke
- Verlag Dressler
- Erhältlich bei genialokal.de
- Auch erschienen als Hörbuch
Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit ein Ehepaar, das hieß Schnorchel. Herr und Frau Schnorchel waren sehr, sehr reich. Geradezu unvorstellbar reich. Ihnen gehörte eine Streichholz- und eine Lakritzschneckenfabrik, jede Menge Ölbohrtürme, eine Bank (natürlich keine Parkbank), ein Zoo, ein eigener Fernseher und noch tausend anderer Sachen, von denen sie gar nicht wussten, dass sie ihnen gehörten. Donnerwetter, wirst du denken. Was machen die bloß mit soviel Geld? Geben sie es für ihre Kinder aus?
Nein, die Schnorchels hatten überhaupt gar keine Kinder. Aber sie hatten ein Hobby. Ein sehr teures Hobby. Ein Aquarium. Nicht irgendeines. Nein! Das größte Aquarium der Welt. Es war bis an den Rand vollgestopft mit Fischen, Krebsen, Seeschlangen und unzähligen anderen Wasserwesen. Und jedes einzelne hatten die Schnorchels höchstpersönlich und eigenhändig gefangen. Obwohl ab und zu jemand gefressen wurde, war das Aquarium irgendwann so voll, dass die kleineren Tiere in Marmeladengläser umziehen mussten. Die standen dann überall im Haus herum, sogar auf dem Frühstückstisch, auf den Treppen, in den Bücherregalen und im Kühlschrank (das waren die Fische vom Nordpol). Trotzdem gingen die Schnorchels immer wieder auf die Jagd. Und jedes Mal kamen sie mit neuer Beute zurück.
Nach einem Wasserwesen allerdings suchten sie seit Jahren vergeblich. In ihrer Sammlung fehlte eine waschechte, buntschuppige, grünhäutige schillernde Nixe. Frau Schnorchel träumte von nichts anderem mehr. Und auch Herr Schnorchel dachte an nichts anderes. Unermüdlich durchkreuzten sie alle sieben Weltmeere mit ihrem rasend schnellen U-Boot SEETEUFEL.
Ich wollte schon immer mal eine Geschichte erfinden, die unter Wasser spielt, denn ich hatte damals große Lust, Schiffswracks und Fische und Korallenbänke zu zeichnen. Bei der Geschichte über die Nixlinge Lilli und Flosse konnte ich mich, was das betrifft, richtig austoben.