Nina Maria Drangmeister Illustratorin und Designerin aus Rheinland-Pfalz

Nina aus Rheinland-Pfalz hat sich auf dem zweiten Bildungsweg für ein Kommunikationsdesign Studium an der Hochschule Trier entschieden. Mit zwei wundervollen Kindern im Gepäck hat sie 2023 ihren Bachelor mit Auszeichnung abgeschlossen und strebt nun ihren Master of Arts an. Ihr Schwerpunkt liegt auf Illustration, Buchdesign und Typografie. Ihre herausragende Leistung wurde beim Troisdorfer Bilderbuchpreis 2023 mit dem Förderpreis für ihre Neuinterpretation von Rilkes "Der Panther" gewürdigt.

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Ninas Bachelorarbeit "Mutausbruch"

Ninas Bachelorarbeit "Mutausbruch"

Was hat dich zur Kunst gebracht?

Seit meiner Kindheit hege ich eine tiefe Liebe für das Gestalten mit meinen Händen. In der Schule war Kunst neben den wissenschaftlichen Fächern mein absoluter Favorit. So sehr, dass ich sogar die Kunstprojekte mancher Mitschüler*innen übernahm, bis ich aufgeflogen bin. Beim Schreiben und Zeichnen von Comics konnte ich meine Leidenschaft für das Erzählen ausleben. Doch als mein Deutschlehrer meinte, meine Fantasie sei zu ausgeprägt, entschied ich mich bei der Berufswahl für etwas "Sicheres", denn auch meine Familie war der Meinung, mit Kunst oder einem kreativen Beruf könne man nicht genug Geld verdienen. Nach Jahren im Gesundheitswesen, sogar in einer Führungsposition, spürte ich jedoch, dass etwas fehlte. Also fasste ich den Entschluss, meiner wahren Leidenschaft zu folgen. Meine Bachelorarbeit, eine autobiografische Graphic Novel mit dem Titel "Mutausbruch" war eine Art Manifestation meiner beruflichen Odyssee, eingefangen in ausdrucksstarken Illustrationen, die anderen Mut machen sollen, ihrem Herzen zu folgen.

Wie hat sich für dich die Möglichkeit ergeben, an Cornelias "Artists-in-Residence-Programm" teilzunehmen?

Im Rahmen einer studentischen Ausstellung im Bilderbuchmuseum Troisdorf unter dem Thema "Klassiker neu gemacht!", wurde unter anderem meine Neuinterpretation "Der Panther" von Rilke ausgestellt. Nachdem Cornelia von den Arbeiten der Studierenden aus Trier erfahren hatte, bot sie an, fünf Studierenden einen Platz in ihrem Programm zu geben – die Auswahl traf dann unsere Hochschule, da alles sehr schnell gehen musste. Ich schätze mich sehr glücklich, an diesem Programm teilnehmen zu können, angesichts der enorm talentierten Illustrator*innen in Trier.

Nina und Cornelias Hund Jake in Volterra

Nina und Cornelias Hund Jake in Volterra

Wie hat dir die Zeit auf Cornelias Hof in Volterra gefallen? Hast du dort Inspiration gefunden?

Der Aufenthalt auf dem Hof von Cornelia hat mich außerordentlich begeistert. Dort hatte ich die Möglichkeit, das Atelier mit einer Vielzahl von Kunstmaterialien zu nutzen. Ich konnte entweder mit anderen zusammenarbeiten oder mich an einen ruhigen Ort zurückziehen oder mich in der Bibliothek inspirieren lassen. Die Schönheit der Landschaft und der Natur, insbesondere die beeindruckenden Sonnenuntergänge, wirkten fast surreal und schufen eine Atmosphäre der Leichtigkeit beim kreativen Schaffen, in der Zeit fast bedeutungslos wurde. Die Gastfreundschaft von Cornelia und die harmonische Stimmung unter den anderen Gästen waren einfach zauberhaft.

Was hast du von dort mit nach Hause genommen?

Ein Herz voller Dankbarkeit, Motivation und den Kontakt zu besonderen Menschen. Cornelia ermutigte mich, meinen Weg mit Selbstvertrauen weiterzugehen und meinen Fähigkeiten zu vertrauen. Sie betonte, dass die Geschichten bereits in mir existieren und darauf warten, auf dem Papier Gestalt anzunehmen. Ich bin tief beeindruckt von Cornelia als einer starken und bodenständigen Frau, die einen solchen Ort für die "Fraggianistas" geschaffen hat und sich zudem ja noch für weitere Projekte engagiert.