Der erste Freund

In einem Wald lebte einst ein kleiner Drache. Wo er wohnte? Natürlich im Drachendorf. Eigentlich war dort alles friedlich, doch weit weg lebte ein dunkler, böser Drache, der durch seine ganzen Kämpfe schon sehr mitgenommen aussah und vor dem sich alle fürchteten.
An einem schönen Tag hatte der kleine Drache Lust, spazieren zu gehen. Also ging er in den Wald, wo ihm zufällig ein kleiner Vogel ins Gesicht flog. Der Vogel war geschockt, zitterte und stotterte vor lauter Angst. Da fiel dem kleinen Drachen auf, dass der Vogel sich verletzt hatte. Vorsichtig half er ihm. Dankbar fragte der Vogel ihn: „Warum hast du mich nicht gefressen?“ Da antwortete der kleine Drache: „Weil ich Vegetarier bin!“ Die beiden Tiere kamen ins Gespräch und lachten miteinander, doch währenddessen huschte ein dunkler Schatten über den Himmel in Richtung des Drachendorfs. Der Vogel sah den Schatten und erzählte dem kleinen Drachen davon. Voller Sorge machten sich die beiden auf den Weg ins Dorf. Und tatsächlich, der Schatten landete vor dem Drachendorf. Es war der böse Drache, der mit seinen zerrissenen Flügeln und glühend roten Augen zum Fürchten aussah. Er sprang in das Dorf hinein, riss alle Häuser aus dem Boden und stand schließlich vor dem Haus der Eltern des kleinen Drachen. Der kleine Drache und der Vogel sprangen ihm in den Weg und schrien ihm zu, warum er das machte und dass er sofort aufhören sollte. Da verlor der schwarze dunkle Drache seinen Zorn und wurde ganz traurig. Er sagte: „Ich habe mich nur so aufgeregt, weil ich nie Freunde hatte und immer ganz allein bin.“ Voller Mitleid begannen der kleine Drache und der Vogel mit dem schwarzen Drachen zu sprechen und nach kurzer Zeit wurden sie alle drei die besten Freunde.