Black Cat on Roof

Geschrieben von Ella

Vorwort

Hey, meine Lieben. Hier kommt meine neueste Kurzgeschichte! Eine gute Freundin war so hingerissen davon, dass mich interessieren würde, was ihr davon haltet. Joar, das wars dann eigentlich auch schon wieder von mir. Danke Insa fürs Veröffentlichen und LG von eurer Ella

Die Scheibe beschlug sich unter ihrem heißen Atem, den sie ausstieß. Ihre blaugrünen Augen schweiften durch die Umgebung als suchten sie etwas, das sie nie finden würden. Sie legte die Hand gegen das Glas. Von der Kälte überrascht zuckte sie kurz zurück, doch dann lehnte sie sich wieder vor, bis ihre Nase anstieß. Ihre braunen Haare flossen ihr unter den Pulli und blieben an ihrem Rücken kleben. Schweißnass.Langsam, ganz langsam legte sie den Kopf auf die Seite. Sie sah zu einem Dach, dem Haus in dem sie stand, gegenüber. Eine schwarze Katze tanzte darüber, setzte die samtweichen Pfoten wie eine Ballerina, eine von der Dunkelheit gezeichnete Ballerina. Sie sah wie die Schnurrhaare der Katze bebten, als sie auf den Rauchfang sprang. Der Vollmond leuchtete sie von hinten an und ließ ihre kleinen, rasiermesserscharfen Zähne weiß aufblitzen.

Sie lehnte die Stirn gegen das Glas, ihr Keuchen erfüllte die Luft um sie herum so laut, wie ein Stein der gegen eine Wand geworfen wurde, so klangvoll wie die traurigste Musik, so von Schmerzen gezeichnet, wie offene Wunden. Ihre Lungen bebten bei jedem Atemzug, ihre Lippen zitterten wenn die Luft darüber streifte. Doch sie musste atmen, ein und aus, ein und aus...

Langsam hob sie den Kopf und starrte wieder zu der Katze. Diese hatte sich hoch erhobenen Hauptes auf dem Dach niedergelassen und stimmte ihr trauriges, kratziges Lied an. Die Töne gingen ihr unter die Haut, sie spürte sie, sah sie, hörte sie. Der Kehlkopf der Schwarzen bebte, als sie sang, mit so viel Energie und Wehmut, dass es im Herzen schmerzte. Leise, ganz leise, stimmte sie mit ein. Ihr Summen schwebte durch die abgestandene Luft wie ein Schmetterling, ließ sich auf Atemwölkchen nieder und drängte durch die Scheibe hinaus ins freie.

Die Katze drehte den Kopf und sah ihr aus grünen Augen direkt ins Gesicht. Beim letzten Ton sträubte sich ihr Fell, dann schloss sie das Maul und begann sich die Pfoten zu lecken. Sie verstummte jedoch nicht; eine leise Melodie webte sich in die Schwärze der Nacht, zog gold und silbern glänzende Fäden. Sie lächelte und sah den Tönen dabei zu, wie sie sich eine Leiter in den Himmel bauten. Langsam trat sie einen Schritt zurück, den Blick immer noch auf den Mond gerichtet. Als sie die Hand löste, hinterließ sie blutige Fingerabdrücke auf der Scheibe. Ihr Bruder wartete auf sie, mit dem Alkohol und den Drogen in Begleitung. Doch sie würde nicht kommen, wie sehr er sie auch brauchte. Sie öffnete das Fenster und ließ die kalte Luft ins Zimmer strömen. Vorsichtig kletterte sie auf das Fensterbrett, hängte ihre Beine hinaus ins Nichts und ließ sich fallen.

Als sie sich mit laut hallenden Schritten die Straße hinunter entfernte begann die schwarze Katze wieder zu singen. Doch diesmal war es das Lied der Freiheit...

Zu dieser Geschichte gibt es 30 Kommentare

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Fine – 11. September 2021

Ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich diese Geschichte schon gelesen habe... es motiviert mich immer wieder zum schreiben, die ist echt gut, Respekt!

Marie – 6. Mai 2021

Voll coole Kurzgeschichte, Ella, man kann sich richtig hinein versetzen und mit träumen

Mala – 5. Mai 2021

Hallo Ella.

Bücherliebhaber – 11. März 2021

Uiii, die Katze sieht ja fast so aus, wie meine, leider verstorbene. Tolle Geschichte!

Fine Tonks – 27. Januar 2021

Liebe Ella. Diese Geschichte hast du schon vor einer ganzen Weile veröffentlicht. Es war die erste Geschichte, die ich auf dieser Seite gelesen habe. Sie ist wunderschön und ich lese sie immer noch sehr oft. Ich hoffe, dass du nie aufhörst zu schreiben. Fühl dich gedrückt LG Fine

Brianna – 24. Januar 2021

Ich musste die Geschichte zweimal lesen, um sie zu verstehen... Die Story ist sehr gut geschrieben. Es ist eine schöne Idee, sich auf Nebensächlichkeiten wie eine Katze zu beschränken, wenn man gerade einen wichtigen Entschluss fasst.

Juju – 5. November 2019

Okay, die Geschichte ist etwas seltam, aber trotzdem schön. Du könntest "ihr" einen Namen geben und noch weitere Gründe, warum sie sich umbringt und was das alles mit der Katze zu tun hat... Aber sonst wirklich voll cool.

Lotte Leselust – 23. September 2019

Richtig schön!! So geschrieben, dass man sich viel selbst hinein interpretieren kann. LG Lotte

Sarah – 27. Juli 2019

Ich finde deine Geschichte einfach toll!

Charlie – 14. Juni 2019

Wow! Die Story ist echt gut! Und so gar nicht, was ich nach dem Titel erwartet habe, ich war echt überrascht, aber echt überwältigt! Ich finde, du schreibst echt wahnsinnig gut und spannend! Charlie

Sophie – 9. Mai 2019

Wau, Ella! Voll schön! Ich kann mir die Geschichte richtig gut vorstellen! TIPP: Ich würde den Titel deutsch machen...aber sonst wirklich gut!!! Lg Sophie Ps: Wenn du die neuste Geschichte von mir lesen willst, sie heisst: "Ich werde einen Ausweg finden."

Teresa Fünkchen – 28. Dezember 2018

Ich liebe es wie du schreibst Ella!!! Wenn ich deine Geschichten lese hab ich das Gefühl die Worte nehmen mich mit. Es gibt mir das Gefühl richtig drin zu stecken...

Gwin – 26. Juli 2018

Wow das ist echt gut.

Wald-mädchen – 2. März 2018

Wow Ella. Ich finde du schreibst gut. Ich habe das Gefühl, beim lesen, als würde ich etwas von einer richtigen Autorin lesen.

Waldelfe – 7. Januar 2017

Ella, ich liebe deine Geschichten!!! Du reißt einen mit in die Story! Wow, einfach unglaublich!!!

Maggi – 28. Dezember 2016

Ich finde es super und auch gewagt wie du schreibst!

Emily – 1. November 2016

Ich bin wirklich baff von dieser Geschichte!

Aralc/Clara – 23. Juli 2014

Ella ich finde es super wie du schreibst. Ich finde vor allem deine Metaphern und Vergleiche richtig gut!

Mary – 5. Mai 2014

Du kennst ja meine Meinung: ich finde es auch super!!!

Scipio – 8. April 2014

Find ich echt gut!

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