Geschenke eines Träumers

Geschrieben von Ella

Vorwort

So ihr Lieben, hier kommt mal wieder eine neue Kurzgeschichte von mir. Sie ist irgendwie anders als die, die ich bis jetzt geschrieben habe, und ich würde deswegen gern wissen, was ihr davon haltet... Tja, das wars dann auch schon wieder von mir. Ich geb noch ein Dankeschön an Insa fürs Reinstellen ab und euch wünsch ich viel Spaß beim Lesen. LG Ella

Du, du bist schon hoch geflogen, mit gespreizten Flügeln bist du auf einem Regenbogen gelandet. Dort hast du ein Stück abgebrochen und es mir mitgebracht.

Mir, die am Boden gestanden ist und dich mit in den Nacken gelegtem Kopf beobachtet hat.

Du, du bist einmal so hoch gesprungen, bis ins Weltall. Dort hast du die Sterne gezählt und einen für mich mitgenommen.

Mir, die am Häuserdach gesessen ist und mit einem Teleskop zu dir hoch gesehen hat

Du, du bist einmal gewandert, den Mount Everest hinauf, bis du ganz oben am Gipfel gestanden bist. Dort hast du einen Schneeball gemacht und ihn mir geschenkt.

Mir, die im Tal gestanden ist und dich in eine Decke gewickelt mit den Augen verfolgt hat.

Du, du bist einmal getaucht, im Marianen Graben, bis hinab zum Grund. Dort hast du einen Stein eingesammelt und mir mitgebracht.

Mir, die am Strand gesessen ist und die Luftblasen beobachtet hat, die du ausgestoßen hast.

Du, du bist schon mal ganz tief in den Wald hinein gegangen, wo es ganz finster ist und die Bäume dicht an dicht stehen. Dort hast du mit den Tieren geweint und ihre Tränen für mich mitgenommen.

Mir, die auf der Lichtung gelegen ist, in die Sonne gestarrt hat und die Sekunden gezählt hat.

Du, du warst schon mal am Nordpol, wo es ganz kalt ist und die Eisbären leben. Dort hast du das Eis zerhackt und mir ein Stück geschenkt.

Mir, die am Kamin gesessen hat und durchs Fenster zu dir gesehen hat.

Du, du warst schon mal in einem Vulkan, mit Hitze und Magma. Dort hast du mit dem Feuer gesprochen und mir eine Flamme mitgebracht.

Mir, die am Schlot gestanden hat und in ein Sommerkleidchen gekleidet zu dir hinunter geblickt hat.

Deine Geschenke sind das Wichtigste was ich habe. Ich habe sie in eine schöne Schatulle getan und sehe sie mir jeden Abend an. Das Stück Regenbogen, den Stern, den Schneeball, den Stein, die Tränen, das Eis und die Flamme.

Sie erinnern mich an dich und sie helfen mir, wenn du wieder unterwegs bist. So wie jetzt, du hast gesagt, du willst die Wüste besuchen und mir ein Glas Sand mitbringen. Ich sitze in meinem Rollstuhl im Schatten und blinzle in die Sonne. Ich warte auf dich.

Und selbst wenn es dich nicht wirklich gibt, wie mir alle einreden wollen... ich freue mich auf dich.

Zu dieser Geschichte gibt es 7 Kommentare

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Anna – 19. Februar 2015

Sehr poetisch, aber wunderschön!!!

Aralc – 23. Juli 2014

Diese Geschichte ist wunderschön... poetisch Ich mag die Geschichte, weil ich es so süß finde das, das Mädchen all die Sachen von seinen Reisen mitbringt. Ich sammle nämlich auch gerne Sachen zB. gehe ich in den Wald mit meinem Hund und suche mir kleine Äste Steine, etc. und klebe sie zusammen hänge sie in einem Bilderrahmen an die Wand und schreibe drunter "Ausflug im Wald mit Lupo am 15.6.07"

Sonnenschein – 9. Juni 2014

Diese Geschichte ist einfach wunderbar!!! Ich liebe diesen Schreibstil und finde es toll, dass du immer diese Struktur mit du, du ... Und dann mir... eingehalten hast. Ehrlich gesagt konnte ich mich ganz gut hinein versetzten und ich hab irgendwie schon gedacht, dass es nur so ein imaginärer Freund ist und dass sie nicht reisen kann. Toll war auch, dass du so ein Thema ausgesucht hast und es trotzdem positiv geschrieben hast. Ich hoffe du kannst verstehen, was ich meine Super poetisch weiter so!!!

Sternenblau – 18. Mai 2014

Toll! Irgendwie finde ich der letzte Satz klingt meistens komisch. Mir, die am Boden gestanden ist... Ich glaube es müsste heißen: Mir, die am Boden stand... Mir, die am Boden gestanden hat... Dieser Fehler wiederholt sich halt oft. Das ist aber auch dass einzige was mir aufgefallen ist. Du kannst ja mal deine Deutschlehrer fragen, was da richtig ist.

Ella – 28. Januar 2014

Daaankeschööön Fire!!! D Freut mich, dass dir diese "neue Art von Story" von mir gefällt Lg Ella

fire – 28. Januar 2014

oh, das ist WUNDER, WUNDERSCHÖN!!! kp, warum, aber ich liebe solche poetischen, surrealen sachen so sehr! großes lob, ich bin begeistert!

Ella – 28. Januar 2014

Haha, Dankeschön Lollypop! Keine Sorge, so schnell werde ich meinen Schreibstil nicht ändern Und den "du" hatte ich mir vorgestellt, dass er vllt so etwas wie ihr "unsichtbarer Freund" ist... Also, dass sie ihn sieht/sich einbildet, andere Leute aber nicht... (Wurde eh im letzten Satz erwähnt; sie sitzt auch im Rollstuhl, ist dadurch also behindert und hat im "echten" Leben vllt wenige bzw gar keine Freunde und deswegen sucht sie sich einen, der sie mag...) Ich hab mir gedacht, er könnte ihr ja in ihren Träumen begegnen und ist sowas wie ihr Schutzengel... Sie hat ja auch erzählt, dass sie am Krater stand, und da sie im Rollstuhl sitzt, ist das ja theoretisch nicht möglich... Aber man sollte sich nicht so viele Gedanken über die Möglichkeit/Echtheit/etc machen! Das hier ist eher so eine Geschichte, die ein schönes Gefühl im Bauch hinterlassen soll und über die man nicht sooo nachdenken muss um sie zu verstehen... Ich hoffe das ist jetzt nich zu lang und auch ein bissl verständlich Lg Ella